Heftige Globalisierungskritik ist nicht neu. Schon Ende des 19. Jahrhunderts reagierten Staaten mit Protektionismus auf Globalisierung. «ECO Spezial» zeigte in der Sondersendung vom 16. Januar 2017 etwa am Beispiel Dänemarks, dass Globalisierung funktioniert, wenn für die Verlierer gesorgt wird. «ECO»-Redaktor Andreas Kohli sagt, es sei auffallend gewesen, wie einig sich dänische Arbeitgeber und Arbeitnehmer seien: «Um negative Effekte der Globalisierung auf den heimischen Arbeitsmarkt abzufedern, soll der Staat eine starke Rolle einnehmen, auch wenn wir dafür höhere Steuern bezahlen müssen», so der Tenor. SRF-Asienkorrespondentin Barbara Lüthi hat ebenfalls zur Sondersendung beigetragen.
Weitere Gewinner des Private Medienpreises
Liz Horowitz, die als Produzentin die ganze Sendung verantwortet hat, hofft, dass die Sendung ein Anstoss sei, Wert zu schätzen, was die Schweiz biete: «Einen demokratischen Staat mit funktionierenden Institutionen, die verlässliche Rahmenbedingungen schaffen. Denn Markt und Staat sind zwei Seiten derselben Medaille.»
Das Magazin «Private» hat diese Sondersendung am 21. Juni 2017 mit dem Ehrenpreis für Finanzjournalisten in der Kategorie TV ausgezeichnet.
Auszug aus der Laudatio
«Der Beitrag von Frau Horowitz, Herrn Kohli und Frau Lüthi setzt sich generell mit dem Phänomen Globalisierung wie den aktuellen Debatten um einzelne Erscheinungsformen von globalisierten wirtschaftlichen Austauschbeziehungen auseinander.» Die Problematik werde in überzeugender Weise, so auch an historischen Beispielen, erläutert. «Der Beitrag hat die Jury überzeugt, weil damit ein vermeintlich klares und bekanntes Phänomen neu ausgleuchtet wird.»
Artikel zur Sendung:
«Staaten müssen sich um Verlierer kümmern»
«Irgendwann kippt das politische Gleichgewicht»