Was machst du am Morgen als erstes?
An einem richtig guten Morgen gibt's erst Mal Zmorge, Lieblingsmusik und eine Stunde Yoga.
Welches Lebensmotto führt dich durch den Tag?
«Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein, sondern auch vom Znüni» von Kollege Gabriel Vetter aufgeschnappt, im Original von Alfred Rasser.
Was magst du wirklich gerne an dir?
Meine Turnschuhe. Meine Aufrichtigkeit.
Und was gar nicht?
Meine Fingernägel. Und meine Ungeduld.
Wer ist dein Vorbild und warum?
In meinem Bücherregal stehen viele Bücher von Welt-Entdeckern: Alexander von Humboldt, Annemarie Schwarzenbach etc. Ich glaube, mich faszinieren Menschen, die gross und weit denken mögen, und sich durch wenig einschränken oder behindern lassen.
Dein erster öffentlicher Auftritt war …
… als Stagiaire bei Radio Ri. Da durfte ich kurz vor «Pauls Öbetli» moderieren und habe einen Hörerscherz nicht bemerkt: Stau auf der Strasse zwischen Quinten und Walenstadt. Es gibt dort keine Strassen! Zur Verteidigung: Ich war jung, nicht aus der Region und ohne Auto. Heute kenne ich den Weg bestens, durch Wanderungen.
Deine Wurzeln sind beim Radio – warum bist du beim Fernsehen gelandet?
Für jedes TV-Engagement wurde ich bisher von jemandem angefragt; mir geht’s nicht unbedingt darum, im TV zu arbeiten, sondern um die Frage ob ich hinter einer Sendung stehen kann, ob mir das Spass macht, ob ich ich selbst sein kann und ob mich die Sache fordert. Radio mache ich bereits seit über zwölf Jahren, ich liebe Musik und Menschen… und freue mich, dass ich beide Jobs machen darf
Deine liebste Fernsehsendung mit 10, 20 und heute?
Ganz ehrlich: Ich denke bei «früher» eher an Skateboards und in der Wiese liegen. Fernsehen gab's nicht allzu viel. Heute hab ich gar keinen mehr – ich schaue alles online. Wenn, dann mit 10: «McGuyver», mit 20: «Unter Uns», mit 30: «Willkommen Österreich», «Kulturplatz» und «Einstein». Natürlich.
Moderatoren stehen im Rampenlicht – was magst du daran?
Dass ich eine Geschichte erzählen kann und darf – das ist ein Privileg. Für meine Reportagen in Mali und Guatemala beispielsweise konnte ich Hilfsprojekte besuchen, Interviews führen und zu Hause einen Eindruck von einer anderen Welt mit unvorstellbaren Existenzproblemen vermitteln. Und: Im Rampenlicht musst du alles geben, im richtigen Moment funktionieren – da knie ich mich gern hinein. Ansonsten kann ich auch sehr gut ohne Rampenlicht.
Hast du Lampenfieber? Und was machst du dagegen?
Ja! Rezepte dagegen: Meine Schwestern anrufen und Kuchen essen. Oder alle Atemübungen, die ich auf der Schauspielschule gelernt habe «Spür' dein Brustbein…male damit einen Kreis…»
Als «Einstein-Moderatorin» bist du oft auf Erlebnisreportage. Welche wolltest du schon immer mal machen – und was würdest du nie tun?
Schon mein erster Dreh zum Thema «Selbstvermessungs-Apps beim Sport», bleibt unvergesslich, weil das Team so toll war. Der Kameramann nahms stoisch, als ich ihm beim Boxen in die Linse schoss. Und ja, wir haben herrlich gelacht, als das sprechende Pulsgerät nach dem Training fand: Please visit a doctor! Ansonsten bin ich für alles zu haben, aber eventuell nicht für alles zu gebrauchen: Ich könnte zum Beispiel nie im Leben Fleisch essen, auch nicht für einen guten Beitrag.
Wenn du nicht Moderatorin wärst, was wärst du dann?
Schauspielerin. Ich habe die Ausbildung dazu absolviert und auch gespielt, auf den kleinen Bühnen der Welt, aber dafür grossartige Rollen wie Shakespeares «Rosalind» oder Nestroys «Peppi Amsel». Aber ich komme kaum mehr dazu, Stücke zu spielen. Im anderen Leben wäre ich auch gern Ballerina, Pilotin oder Meeresbiologin.
Was würdest du gerne können, was du nicht kannst?
Das Tauch-Brevet fehlt mir noch immer. Ich habe das Surfen entdeckt, und reite im Moment lieber auf den Wellen, statt abzutauchen.
Was machst du am Abend als letztes?
Das Magazin «Reportagen» liegt immer auf meiner Bettkante – das lese ich, bis ich einschlafe. Was wegen der spannenden Geschichten meist länger dauert.
Wovon träumst du?
Vom Meer, immer wieder.