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Bild 1 von 12. Kleine Geschichte des Vibrators:. Heute dienen die Sexspielzeug dem puren Lustgewinn, doch die ersten Vibratoren wurden aus medizinischen Gründen entwickelt. Bildquelle: Imago.
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Bild 2 von 12. Noch um 1752 wird die Beckendusche angewandt, um «hysterische» Frauen von ihren Symptomen zu befreien. Bildquelle: Wikimedia.
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Bild 3 von 12. Dann entwickelt George Taylor den ersten mechanischen Vibrator. Der dampfbetriebene und mit Kohle befeuerte «Manipulator» ist noch fern von den filigranen Geräten, die wir heute kennen. Die Frauen legen sich bäuchlings auf den Tisch mit einem Loch, durch das sie mit einem vibrierenden Ball massiert wurden. Bildquelle: Wikipedia.
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Bild 4 von 12. Schnell werden die Geräte kleiner. Der Arzt Joseph Mortimer Grandville erfindet in den 1890er-Jahren den ersten mit einer Batterie (von 20 Kilo!) betriebenen Vibrator «Percuteur». Damit erleichtert er nicht nur die Kundinnen in seiner Praxis. Auch seine Arbeit wird um einiges einfacher – und lukrativer, weil die Massagen weniger lang dauern. Bildquelle: Wikipedia.
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Bild 5 von 12. Um die Jahrhundertwende herum entwickeln sich die Vibratoren in zwei Richtungen: Produkte für Ärzte – und solche für Konsumenten. Es gibt pneumatische (Bild), batterie- oder auch wasserbetriebene Vibratoren. Die Doktoren sind über die Entwicklung nicht sehr erfreut, weil ihnen die Patientinnen abhanden kommen. Bildquelle: Good Vibrations.
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Bild 6 von 12. Die Elektrifizierung bringt ganz neue Möglichkeiten – und die ersten Elektrogeräte in die Haushalte. Die Vorhut machen Nähmaschine, Ventilator und der Toaster, dicht gefolgt vom Vibrator. Bildquelle: Good Vibrations.
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Bild 7 von 12. Per Anzeigen, vor allem in Frauenmagazinen, werden den Kundinnen die neuen tragbaren Helfer schmackhaft gemacht. Bildquelle: Wikipedia.
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Bild 8 von 12. Der Vibrator «White Cross» ist um 1917 einer der am häufigsten verkauften Vibratoren in den USA und ein wahres Zaubergerät... Bildquelle: Good Vibrations .
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Bild 9 von 12. ...Ob Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit, Verstopfung oder nervöse Zustände: Jeden Tag einige Minuten angewendet, sollte der gefeierte Vibrator so manches Leiden kurieren. Bildquelle: Wikipedia.
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Bild 10 von 12. Ab den 1920er-Jahren tauchen Vibratoren immer häufiger auf pornografischen Bildern und später in Erotik-Filmen auf. Die Reaktion der Ärzte: Sie wollen nichts mehr damit zu tun haben. Auch die Anzeigen beginnen, aus den Magazinen zu verschwinden. Bildquelle: Good Vibrations.
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Bild 11 von 12. In den 1950er-Jahre verschwindet die Hysterie aus den Medizinbüchern. Vibratoren werden nun aber nicht etwa offen beworben, sondern als Massagegeräte, Mittel gegen Pickel oder zur Gewichtsreduzierung angepriesen. Bildquelle: Good Vibrations.
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Bild 12 von 12. Die sexuelle Revolution ab Ende der 1960er Jahre ändert auch den Umgang mit dem Vibrator, der ab Ende der 1970er-Jahre offen als Sexspielzeug vermarktet wird. Auch die Materialien und Formen ändern sich. Hier der Dolly Dolphin von 1996 – der erste Vibrator aus Silikon. Bildquelle: Wikipedia/Aper Iseri.
Der Legende nach war es die sagenumwobene ägyptische Königin Kleopatra, die den ersten Vibrator der Geschichte benutzte. Sie liess sich eine Papyrus-Tüte mit – wahrscheinlich recht wütenden – Bienen befüllen und stimulierte damit ihre Klitoris.
Kleopatra ging es damals noch um die pure Lust. Doch das änderte sich für die Frauen späterer Epochen. Der Grund war die Diagnose einer Krankheit, von der schon Hippokrates sprach und die erst 1952 aus den offiziellen Medizinbüchern gestrichen wurde: die weibliche Hysterie.
Jungfrauen und Witwen besonders betroffen
Hysterie heisst im griechischen Wortstamm «vom Uterus ausgehend». Die Diagnose war so vage wie das Krankheitsbild, weshalb Hysterie schnell zum Sammelbecken verschiedenster unklarer medizinischer Symptome wurde. Bekannt war, dass Jungfrauen und Witwen häufiger darunter litten als verheiratete Frauen – obwohl auch bei ihnen der Prozentsatz recht hoch war.
1653 begann Pieter van Foreest, Hysterie-Patientinnen manuelle Genitalmassagen zu verschreiben. Ausgeführt werden sollten sie von Hebammen mithilfe von Lilien-Öl, Moschus-Wurzeln und Krokus. Die Frauen sollten so bis zum «hysterischen Paroxysmus» massiert werden – womit faktisch zwar ein Orgasmus gemeint war, der aber von den Ärzten auch in den folgenden Jahrhunderten nicht als solcher anerkannt wurde.
Mit Lustgewinn – so die offizielle Meinung – hatten diese Massagen nichts zu tun. Ein weiblicher Orgasmus ohne die Penetration des männlichen Gliedes war undenkbar, so Rachel Maines in ihrem geschichtlichen Abriss «The Technology of Orgasm».
In den Händen der Männer
Was die Frauen dazu sagten? Nicht viel. Die Medizin und die Definition der weiblichen Sexualität lag damals fest in den Händen der Männer. Im wahrsten Sinne, denn die Genitalmassagen der Damenwelt übernahmen zunehmend Ärzte und Psychater.
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Für sie war es ein lukratives Geschäft: Frauen mit Hysterie-Diagnose gab es zuhauf und weil die Behandlung nur kurze Erleichterung verschaffen konnte, kamen sie sicher wieder. Dennoch gab es eine Schattenseite: Bis die Dame den «hysterischen Paradoxysmus» erlangte, konnte es bis zu einer Stunde dauern. Nicht wenige Ärzte werden unter Tennisarmen und Sehnenscheidenentzündungen gelitten haben.
Der erste Vibrator
Ende des 19. Jahrhunderts wurde dann der erste Vibrator erfunden (siehe Bildergalerie oben). Nicht für die Frauen, sondern um den Ärzten ihre Arbeit zu erleichtern. Ein willkommener Nebeneffekt war, dass sie viel mehr Patientinnen aufnehmen konnten, denn die Maschinchen erledigten den Job wesentlich schneller als die – wenn auch geübte – Doktorenschaft.
Obwohl die Frauen schon damals recht genau um die Freuden gewusst haben werden, die von dieser technischen Erfindung ausging, dauerte es noch bis zur sexuellen Revolution der 1970er-Jaher, bis das einstige medizinische Gerät ganz offiziell zum Sexspielzeug wurde.