Haben Sie schon einmal eine ungezüchtete Blüte mit sieben Blütenblättern gesehen? Wahrscheinlich nicht, denn die Zahl 7 ist bei den Pflanzen tabu. Wenn sie ihre Blüten bilden, halten sie sich an die sogenannte Fibonacci-Folge, eine unendliche Zahlenreihe. Sie entsteht, indem man immer die zwei vorhergehenden Zahlen zusammenzählt: 0,1,1,2,3,5,8,13,21,34,55 und so weiter.
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Bild 1 von 12. 1: Die Zantedeschie stammt aus Afrika und hat nur ein Blütenblatt – eine Seltenheit! Bildquelle: Colourbox.
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Bild 2 von 12. 2: Ebenfalls sehr selten trifft man 2 Blütenblätter an, wie hier bei der Wolfsmilch. Bildquelle: Colourbox.
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Bild 3 von 12. 3: Drei Blütenblätter sind typisch für Lilien – hier eine Fransenlilie. Bildquelle: Imago.
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Bild 4 von 12. 5: Eine sehr häufig vorkommende Blütenblätterzahl ist die fünf. Die Butterblume ist eines von dutzenden Beispielen. Bildquelle: Imago.
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Bild 5 von 12. 6: Keine Fibonacci-Zahl! Aber wer ganz genau hinsieht, merkt, dass diese Feuerlilie zwei dreiteilige Blütenkränze nacheinander ausgebildet hat. Hier gilt also 6=2x3; und somit wird die Fibonacci-Reihe dann doch eingehalten. Bildquelle: Imago.
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Bild 6 von 12. 8: Der Silberwurz trägt seine Blütenblätter-Zahl sogar im Namen: Dryas octopetala – auf deutsch die «achtblättrige Waldnymphe». Bildquelle: Imago.
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Bild 7 von 12. 13: Das Jakobs-Kreuzkraut, ein verhasstes Unkraut. Weidetiere meiden die bittere Pflanze wenn möglich, denn sie könnten sich an den enthaltenen Alkaloiden vergiften. Doch egal wie unbeliebt eine Pflanze auch ist – sie folgt der Fibonacci-Reihe. Bildquelle: Imago.
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Bild 8 von 12. 21: «Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...»: Bei dieser Margerite sollten Sie immer mit sie liebt mich beginnen! Denn bei der ungeraden Zahl von 21 Blütenblättern hört man dann automatisch wieder bei «Sie liebt mich» auf. Aber Vorsicht: Pflückt man ein Gänseblümchen auf einer Wiese, dann sind es meist 34 Blütenblätter. Bildquelle: Imago.
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Bild 9 von 12. 34: Bei der Kamille zählt man 34 Blütenblätter. Bildquelle: Colourbox.
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Bild 10 von 12. 55: Eine Ringelblume mit 55 Blütenblättern. Bildquelle: Colourbox.
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Bild 11 von 12. 89: Sonnenblumen bringen es auf 89 Blütenblätter, wenn sie gross sind. Und so langsam wird das Nachzählen schwierig... Bildquelle: Imago.
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Bild 12 von 12. 144: Bei dieser Aster wird es noch schwieriger mit dem Zählen – aber nah dran an die 144 kommt man. Und um es genau zu wissen hilft nur eins: Die Blütenblätter fein säuberlich ausreissen. Bildquelle: Colourbox.
In der Pflanzenwelt findet man die Reihe von 1 an aufwärts. Das geht problemlos bis zu 144 Blütenblättern – wobei sich bei den hohen Zahlen kleine Abweichungen einschleichen können. Aber im Schnitt halten die Blütenblätter die Fibonacci-Folge immer ein.
Bei Zuchtformen allerdings ist Vorsicht geboten, denn dort streben die Pflanzenzüchter ja möglichst pralle Blüten an. Das bringt die Fibonacci-Regel oft gründlich durcheinander. So gibt es zum Beispiel Pfingstrosen, die über hundert Blütenblätter haben. Und das nur, weil durch Kreuzen natürlich vorkommender Pfingstrosen so lange ausprobiert wurde, bis man eine möglichst hohe Anzahl Blütenblätter erhielt.
Geheimtipp für «Sie liebt mich»
Wer immer wieder mal das Gänseblümchen-Orakel befragt und «Sie liebt mich» spielt, der sollte sich zuerst die Blüte der Margerite etwas genauer ansehen. Denn von dieser Blume gibt es unterschiedliche Formen: Solche mit 21 und andere mit 34 Blüten. Bei eher weniger Blütenblättern sollten Sie mit «Sie liebt mich» anfangen und bei eher vielen mit «Sie liebt mich nicht». So sollte einem das Liebesglück gewiss sein – zumindest beim Orakel.