SRF: Tobias, was machst du am Morgen als erstes?
Tobias Müller: Es gibt kein festes Morgenritual. Aber Frühstück muss immer sein.
Welches Lebensmotto führt dich durch den Tag?
Sei einfach du selbst, denn das kann niemand so gut wie du.
Was magst du wirklich gerne an dir?
Dass ich sehr offen auf Menschen zugehen kann.
Und was gar nicht?
Das verrate ich euch doch nicht! Sonst schaut nachher jede/r drauf.
Wer ist dein Vorbild und warum?
Meine Eltern. Seit über 30 Jahren verheiratet und immer noch glücklich wie eh und je. Das muss man erst mal schaffen.
Dein erster öffentlicher Auftritt war …
Mit etwa 12 Jahren an der Turnunterhaltung in Mels als ich in einem Sketch einen Geschäftsmann spielte – im viel zu grossen Hochzeitsanzug meines Vaters.
Deine Wurzeln sind beim Radio – warum bist du beim Fernsehen gelandet?
Das Medium Fernsehen reizte mich schon zu Beginn meiner Laufbahn. Und nachdem beim Radio die Stimme dominierte, kam beim Fernsehen mit dem Bild, vor allem bei der Interaktion mit der Kamera, noch eine weitere Herausforderung dazu. Tja, dafür sind jetzt beim Fernsehen – im Gegensatz zum Radio – «Out-of-bed-Frisuren» ein Tabu.
Deine liebste Fernsehsendung mit 10, 20 und heute?
Löwenzahn, CSI Las Vegas, «Einstein» – was denn sonst? Und ein bisschen Serien-Junkie steckt wohl auch in mir. «House of Cards», «Designated Survivor», «The Fall» oder «How To Get Away With Murder» sind Müsterli, die einen so richtig packen. Auch Dokus schaue ich sehr gerne.
Moderatoren stehen im Rampenlicht - was magst du daran?
Ich würde lügen, wenn ich jetzt behaupten würde, das Rampenlicht interessiert mich nicht. Klar, es freut einen, wenn man auf der Strasse auf die Sendung angesprochen wird oder per Mail ein Kompliment bekommt – das motiviert. Aber im Rampenlicht zu stehen, kann zuweilen auch Schattenseiten haben. Sei es wegen öffentlicher Kritik, mit der man rechnen muss, oder wenn das Privatleben plötzlich in die Öffentlichkeit gezerrt wird.
Hast du Lampenfieber? Und was machst du dagegen?
Natürlich habe ich Lampenfieber. Mal mehr mal weniger. Ich erinnere mich zum Beispiel an die Live-Sendung «SRF Mensch-Maschine». Bei der ersten Moderation schlotterten meine Knie. Das werde ich nie vergessen. Aber ist man erst mal drin, ist die Nervosität wie weggeblasen. Und so extrem wie dort ist es zum Glück nur ganz selten. Routine und Erfahrung helfen hier. Das beste Rezept, um das Lampenfieber abzuschalten, ist eine akribische Vorbereitung. Wenn ich weiss, dass ich absolut sattelfest bin, wirkt das lampenfiebersenkend.
Als «Einstein-Moderator» bist du oft unterwegs auf Erlebnisreportage. Welche wirst du nie vergessen?
Da gibt es viele. Ganz zuoberst steht aber auf jeden Fall unsere Sendung über Haie, als ich mit 30 riesigen Bullenhaien tauchte - ohne Käfig. Das war ein fantastisches, prägendes Erlebnis. Ich wollte das schon immer tun, weil ich der festen Überzeugung bin, dass Haie völlig zu Unrecht als blutrünstige Bestien stigmatisiert werden. Im Gegenteil: Es sind wunderbare Tiere, enorm wichtig für unser Ökosystem.
Auch das Skispringen werde ich nie vergessen. Auf der 60-Meter-Schanze oben auf dem Balken zu sitzen und einfach «tschäddere» zu lassen – das hat viel Überwindung gebraucht. Aber es hat sich allemal gelohnt.
Welche Erlebnisreportage wolltest du schon immer mal machen – und was würdest du nie tun?
Diese Frage stellte man mir schon beim Casting für «Einstein». Und ich antwortete damals mit «Skispringen». Auch die Sendung über Haie hatte ich jahrelang im Kopf. Bis ich irgendwann auf einen Haiforscher aus der Schweiz stiess. Da bot es sich geradezu an als Thema für uns.
Auf die Frage, was ich nie tun würde, erwiderte ich damals «alles, was mit Schlangen zu tun hat». Das war natürlich eine Einladung an unsere Produzenten und prompt hatte ich mich einem Giftschlangenkurs zu stellen. Ich wollte das dann zwar auch, aber es ist rückblickend auf acht Jahre «Einstein» das einzige, das ich nicht mehr machen würde. Schlangen lösen in mir einfach Panik aus – da entstand auch während des Kurses keine Freundschaft.
Was ich jetzt mal noch gerne tun würde: Mit einem U-Boot in die Tiefsee abtauchen. Ich bin ungemein fasziniert vom Meer. Mann muss sich mal vorstellen: Rund 95 Prozent der Meere sind unerforscht. Wir kennen die Rückseite des Mondes besser als unsere Meere.
Wenn du nicht Moderator wärst, was wärst du dann?
Vielleicht Kriminalwissenschaftler. Ich spielte einst mit dem Gedanken Kriminologie zu studieren.
Was würdest du gerne können, was du nicht kannst?
Tanzen (lacht). Ich hab's zwar für eine «Einstein»-Sendung probiert, stellte mich aber als Grobmotoriker durch und durch heraus.
Was machst du am Abend als letztes?
Das Smartphone in den Flugmodus stellen. Und um abzuschalten höre ich gerne Hörbücher – wunderbare Sache, um dem Alltag zu entschwinden und ins Reiche der Träume abzugleiten.
Wovon träumst du?
Ich gehe am liebsten wach durchs Hier und Jetzt und klammere mich nicht zu sehr an irgendwelche Träume. Da läuft man bloss Gefahr, Chancen zu verpassen, weil man zu sehr auf einen Lebenstraum fixiert ist. Aber einige Dinge gibt's natürlich schon. Eine Weltreise steht zum Beispiel auf der Bucket-List.