Flughunde dienen Ebola als Reservoirwirt: In ihm vermehren und wandeln sich die Viren, ohne ihn zu beeinträchtigen oder gar zu töten. Uns Menschen bringt eine Ansteckung hingegen in Todesgefahr: Nach maximal 21 Tagen Inkubationszeit erkranken wir, es treten Symptome wie hohes Fieber, Muskel-, Kopf- und Halsschmerzen auf. Patienten leiden an Durchfall und Erbrechen, auch innere Blutungen und Organversagen kommen hinzu. Von den Infizierten sterben 50 bis 90 Prozent.
Eigentlich ist es für ein Virus kontraproduktiv, seinen Wirt umzubringen, denn für seine Vermehrung ist das nicht eben förderlich. Dass wir dem Ebola-Virus trotzdem erliegen zeigt, dass es noch ungenügend an den Menschen angepasst ist und wir sogenannte Fehlwirte sind. Anders der Flughund: Er ist ein überaus gastfreundlicher Wirt.
Das einzige Säugetier, das fliegen kann
Zum einen kommt dies daher, dass die Tiere in grosser Zahl in Höhlen zusammenleben. Das Virus kann sich so ganz einfach ausbreiten – auf die einzelnen Tiere, aber auch auf verschiedene Flughundarten.
Ein weiterer Grund ist, dass sich Flughunde zwar infizieren, aber nicht an Ebola sterben. Eine These besagt, dass sie das ihrer Fähigkeit zu fliegen verdanken – Fledermäuse sind die einzigen Säugetiere, die das können. Ihr Aufschwung in die Lüfte erfordert enorm viel Energie, weshalb sie einen besonders schnellen Stoffwechsel haben. Dieser scheint mit genetischen Veränderungen des Immunsystems einherzugehen. Die Folge: Die Flughunde sind besonders gut gegen Viren geschützt.
Uns Menschen jedoch gereicht der Stoffwechsel der Flughunde zum Nachteil, denn sie haben dadurch eine besonders hohe Körpertemperatur. Mit 40 Grad Celsius ist sie höher als die des Menschen. Wenn unser infizierte Körper also mit Fieber auf die Ebola-Viren reagiert, lässt das die Erreger kalt, da sie sich in ihrem natürlichen Wirt bereits an solche Temperaturen gewöhnt haben.