Von oben mag es im tiefsten Winter so ausschauen, als herrsche in Tümpeln und Seen Grabesstille. Doch unter dem Eis sind viele Fische, die vor Monaten noch flink und fröhlich im Wasser umher schwammen – mit Ausnahme weniger Arten nun aber langsam, gemächlich und in Bodennähe. Sie passen ihre Körpertemperatur und den Stoffwechsel der kalten Umgebungstemperatur an. Ernähren können sie sich dabei zum grossen Teil vom Fett, das sie sich in der Zeit zuvor angefressen hatten.
Noch passiver verhält sich die Schleie, die – falls sie als geschätzter Speisefisch die Angelsaison überlebt hat – im Bodenschlamm ihres Gewässers in eine Winterstarre fällt und auf wärmere Zeiten wartet. Auf diese Weise kann sie – auch im Sommer – sogar kurzfristigen Mangel an Sauerstoff überstehen und deshalb auch in Tümpeln hausen, die andere Fische meiden.
Dass unsere heimischen Fische im Winter nicht erfrieren, liegt übrigens an einer Besonderheit des Wassers: Seine grösste Dichte hat es nicht in gefrorenem Zustand, sondern bei etwa vier Grad Celsius – das Wasser mit dieser Temperatur ist also ganz unten über dem Grund, so dass die Temperatur dort den Winter über erträglich ist. Zumindest, wenn das Gewässer mindestens etwa 80 Zentimeter tief ist: Dann kann es in der Regel nicht bis auf den Grund zufrieren.