Glaubt man der englisch-sprachigen Ausgabe des Web-Lexikons Wikipedia, dann ist das grösste Buch der Welt in Myanmar zu finden: die 729 steinernen «Blätter» mit buddhistischen Lehren, die zur Kuthodaw-Pagode in Mandalay gehören. Nur: Dieses «Werk» hat mindestens 49 Seiten, so wie es die Unesco für alle Werke, die statistisch zu Büchern zählen sollen, definiert hat – doch ist es weder gebunden noch gerade handlich lesbar.
Auch unter den gebundenen Werken aus Leder, Pergament, Bütten oder Papier gibt es viele, die einen Rekord verdienen würden. Der «Rostocker Grosse Atlas» von 1664 zum Beispiel, der mit seinen 1,66 x 1,02 Metern Museumsbesucher der norddeutschen Stadt fasziniert. Dennoch ist er eher klein geraten, verglichen mit dem britischen Klencke-Kartenatlas (1,74 x 1,90 Meter) von anno 1660. Und ein Winzling, verglichen mit mehreren Werken der Neuzeit.
Zehn-Meter-Rekord in Reichweite
Als Rekordhalter galt laut Presseartikeln eine Weile lang ein Bildband des Autofabrikanten Mazda aus dem Jahr 2004, der 3,07 x 3,42 Meter mass. Doch mittlerweile ist dieser Rekord geradezu pulverisiert – seit Februar 2012 vom Werk «This is Muhammed» (5,00 x 8,05 Meter), das zuletzt in einem Shopping-Center für Reiche in Dubai ausgestellt wurde. Im August folgte ein weiteres religiöses Werk im indischen Jaipur, das auf Wunsch des Gurus Tarun Sagar gefertigt wurde: 9,14 x 7,31 Meter.
So oder so: Das nächste «grösste Buch» wird nicht lange auf sich warten lassen – zumindest in den Schlagzeilen. Über Online-Buchhändler lassen sich solche Ausgaben freilich nicht beziehen. Dort gilt derzeit «Bhutan: A visual Odyssee» mit 2,13 x 1,57 Metern als grösstes Werk.