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Insgesamt gibt es in der Schweiz 556 Wasserkraftwerke, die 56 Prozent der gesamten Stromproduktion im Land ausmachen. Jährlich produzieren alle zusammen über 35‘000 Gigawattstunden. Dabei sorgen Laufwasserkraftwerke für die Energiegewinnung aus Flüssen und sogenannte Speicherkraftwerke für Strom aus gestauten Seen.
Um 1970 wurden noch 90 Prozent des gesamten Stromes aus Wasserkraft gewonnen, der Rest aus Gas- oder Kohlekraftwerken. Seither übernahmen Atomkraftwerke schrittweise die Produktion. Vor 40 Jahren lag der jährliche Stromverbrauch der Schweizer bei rund 30‘000 Gigawattstunden und konnte gut mit der bestehenden Wasserkraft gedeckt werden. Heute beträgt er über 60‘000 Gigawattstunden – Tendenz steigend. Die Wasserkraftwerke hingegen produzieren nur unbedeutend mehr Strom als damals.
Um den steigenden Strombedarf, besonders vor dem Hintergrund des Atomausstiegs, in Zukunft mit Ökostrom decken zu können, ist die Wasserkraft ein wichtiger Faktor. Unter anderem Speicherkraftwerke sollen die Versorgung mit Strom sicherstellen. Eines entsteht zurzeit in Nant de Drance, im Wallis. Das Pumpspeicherkraftwerk soll ab 2017 annähernd die gleiche Leistung bringen wie das Atomkraftwerk Gösgen und die Energie für Spitzenverbrauchszeiten speichern. Kopfzerbrechen macht den Ingenieuren in der Schweiz zurzeit subventionierter Ökostrom aus Deutschland. Dieser ist viel billiger als Schweizer Strom aus Wasserkraft und könnte den Ausbau von weiteren Kraftwerken bremsen.