Rote Augen auf Fotos entstehen meist bei Schnappschüssen. Um schnell ein Erinnerungsbild zu schiessen, greift man zum Handy oder zur Kompaktkamera. Das Problem: Bei solchen Geräten ist der Blitz nahe an der Linse angebracht. Wird auf den Auslöser gedrückt, scheint das grelle Licht des Blitzes also von vorne direkt ins Auge.
Bei wenig Licht oder im Dunkeln ist die Pupille weit geöffnet, um viel Licht durchzulassen. Scheint nun der grelle Blitz hinein, dringen Teile des Lichts hindurch bis auf die Netzhaut. Sie ist stark durchblutet – und so sieht man auf dem Foto den roten Fleck im Auge.
Um dies zu verhindern, haben viele Kameras die Funktion des Vorblitzes. Er blitzt kurz bevor das Foto entsteht. Licht dringt in das Auge ein, und die Pupille verkleinert sich reflexartig. Dank diesem Effekt bleibt die Netzhaut auf dem Bild verborgen. Allerdings hat das einen ästhetischen Nachteil: Laut der Wahrnehmungspsychologie gelten Menschen mit kleinen Pupillen als weniger sympathisch und freundlich. Gerade bei einem Portrait ist dieser Eindruck unerwünscht.