Schriftlich erstmals festgehalten wurde die Redensart «in den April schicken» schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Der heute gebräuchliche Begriff «Aprilscherz» bürgerte sich erst im späten 19. Jahrhunderts ein. Als Ausgangspunkt des Aprilscherzes wird häufig das wechselhafte Aprilwetter angeführt, das uns ständig zum Narren hält. Es könnte sich aber auch um Reste eines Frühlingsbrauches handeln. Dabei steht der «Aprilnarr», der sich überall hinschicken lässt, für den Winter, der sich machtlos dem Sommer ergeben muss.
Weitere Deutungen sind religiösen Ursprungs: Bei den frühen Christen galt der 1. April gemeinhin als Unglückstag. Einerseits soll Judas, der Jesus verraten hatte, an diesem Tag geboren worden oder gestorben sein – je nach Überlieferung. Andererseits soll am 1. April der sogenannte Engelssturz stattgefunden haben, bei dem Luzifer und die ihm folgsamen Engel aus dem Himmel gestossen wurden. Viele Christen glaubten, dass der Teufel an diesem Unglückstag besonders viele Seelen fängt und zu den Seinen macht. Seine Anhänger sollen hingegen durch Narrheit gekennzeichnet und vor dem Teufel sicher gewesen sein. Wer sich deshalb am 1. April bewusst zum Narren machte, galt als gefeit vor dem Teufel.
Verbreitet ist auch die Theorie, der Aprilscherz gehe auf eine Kalenderreform des französischen Königs Karl IX. im 16. Jahrhundert zurück. Damals wurde das neue Jahr vom 1. April auf den 1. Januar vertagt. All jene Menschen, die dies nicht wussten und somit am 1. April feierten, wurden als Aprilnarren ausgelacht. Eine amüsante Erklärung geht auf den lustgetriebenen französischen König Heinrich IV. zurück. Dieser soll von einer unbekannten jungen Frau am 1. April zu einem romantischen Treffen eingeladen worden sein. Als er jedoch am vereinbarten Ort eintraf, habe ihn dort nicht die junge Dame, sondern der versammelte Hofstaat erwartet – samt der Ehefrau des Königs.