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Hand hält brennende Kerze.
Legende: Kerzen: Das warme Licht erhöht Behaglichkeit und Zimmertemperatur. Reuters

Fünfmalklug Soll man mit Kerzen die Stube heizen?

Klirrende Kälte, steigende Heizölpreise, ungemütliche Wohnung: Das sind Gründe, die dazu verleiten könnten, mit Kerzen zu heizen. Dass die kleinen Flämmchen Wärme produzieren, ist zweifellos richtig. Doch ob diese Art Heizung Sinn macht, eine andere Frage.

Für die Eingabe «Kerzen» und «heizen» liefern Suchmaschinen im Internet 175'000 Treffer. Da muss also etwas dran sein. Anleitungen auf Youtube zeigen, wie man mit Teekerzen und Blumentöpfen eine kleine Heizung bauen kann, in Foren wird gerechnet und beraten, Gegner und Befürworter diskutieren über Sinn und Unsinn. Von allen unbestritten ist eigentlich nur die Tatsache, dass Kerzen Wärme abgeben. Etwas mehr sollte man aber zum Heizen mit Kerzen schon beachten.

Kerzen verbrauchen Sauerstoff. Je mehr Kerzen also in einem Raum brennen, desto häufiger muss gelüftet werden. Der Durchzug verschärft ein anderes Problem: Flackernde Kerzen produzieren noch mehr Russpartikel, also Feinstaub, als wenn die Flamme ruhig brennt, und Feinstaub von Kerzen ist nicht zu unterschätzen.

Im Wissen-Magazin «Einstein» hat vor drei Jahren ein Empa-Forscher gezeigt, dass auch eine ruhig brennende Kerze die Raumluft schon nach einer Stunde so sehr mit Feinstaub belastet, dass normale Stadtluft im Vergleich dazu sauber ist. Am besten schneiden Teelichter ab.

Ein paar Kerzen machen die Stube behaglich, und vielleicht wärmen sie sogar den Raum ein wenig. Als Ersatz für die Heizung machen sie aber aus gesundheitlichen und Umweltschutz-Gründen wenig Sinn.

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