Dass Menschenaffen auf ausgefeilte Weise kommunizieren, wissen Biologen aus vielen Beobachtungen. Schimpansen verständigen sich mit ihren Artgenossen nicht nur mit Gestik und Mimik, sondern mit einer Vielzahl von Lauten. Ein spezieller Ruf – «Pant-hoot» genannt – dient der Kontaktaufnahme; ein bellendes Keuchen weist auf Nahrungsquellen hin. Und auch vor Gefahren warnen Menschenaffen wie Bonobos mit unverwechselbaren Rufen.
Doch nicht nur sie: Schwarzstirn-Springaffen in Brasilien sind besonders clever, wenn es darum geht, ihre Artgenossen vor Räubern zu warnen. Ein internationales Forscherteam fand heraus, dass die Tiere nicht nur unterschiedliche Rufe benutzen, um vor Raubvögeln (A-Ruf genannt) oder Jägern am Boden (B-Ruf) zu warnen. Sie können diese Laute auch miteinander kombinieren.
Als die Forscher eine Affengruppe mit der Attrappe einer Tigerkatze in einer Baumkrone konfrontierten, riefen die Tiere zunächst den üblichen Warnruf für «Raubvogel» und wechselten dann zum Ruf für «Boden-Jäger». Und als eine Raubvogel-Attrappe am Boden platziert wurde, kombinierten die Springaffen die beiden Laute für ihre Artgenossen – eine Botschaft also mit zwei Inhalten: Wer droht, von wo anzugreifen? Eine Seltenheit im Tierreich, so die Biologen.