Der Komet Ison wird am 28. November seinen sonnennächsten Punkt erreichen. Je näher der aus Geröll, Eis und Staub bestehende Kern des Kometen der Sonne kommt, desto stärker wird Material verdampfen. Die äussersten, der Sonne zugewandten Schichten werden bis zu 2000 Grad heiss. Die entstehenden Gase, Moleküle und Staubteilchen begleiten den Kometen als eindrucksvoller Schweif. Der Komet lässt ihn auf seinem Flug jedoch nicht hinter sich, wie zum Beispiel ein Flugzeug seinen Kondensstreifen. Der Schweif zeigt nicht die Flugbahn an. Er richtet sich im Sonnenwind aus und zeigt so immer von der Sonne weg.
Ison könnte zu einem «Weihnachtsstern» werden
Die Astronomen schätzen, dass der Kern von Ison zwei bis sechs Kilometer gross ist. Darum herum hat sich mit der Annäherung an die Sonne die so genannte Koma gebildet, ein Gas- und Staubgemisch. Diese Partikel werden vom Sonnenwind ins Weltall hinaus geblasen. Der Sonnenwind besteht vorwiegend aus elektrisch geladenen Teilchen, aus Protonen und Elektronen, welche die Sonne ständig in den Raum hinaus schleudert. Dieser Sonnenwind trifft auch die Erde, wird aber vom irdischen Magnetfeld abgelenkt.
Wie spektakulär Ison und sein Schweif noch werden, können die Experten noch nicht sagen. Es kann sein, dass er bei seinem Flug an der Sonne vorbei völlig auseinander bricht und weitgehend verlöscht. Wenn der Kometenkern aber gross und stabil genug ist, könnte er bis in den Januar 2014 hinein sichtbar bleiben und zu einem «Weihnachtsstern» mit Schweif werden.