Sie sind keine Kostverächter. Im Sommer fressen sie ausgiebig Insekten, Regenwürmer und Raupen, aber auch Eidechsen und die Eier anderer Vögel oder gar frisch geschlüpfte Jungvögel. Doch im Winter müssen auch Eichel- und Tannenhäher unten durch, im wahrsten Sinn des Wortes. Dann leben sie von im Boden versteckten Vorräten, von Eicheln, Nüssen und den Samen von Nadelbäumen. Und da zeigen die beiden Rabenvögel erstaunliche Fähigkeiten.
Bis zu 15 Kilogramm Eicheln im Notvorrat
Eichelhäher sammeln und verstecken im Herbst bis zu 15 Kilogramm Eicheln, Nüsse oder Kastanien. Ihre Hauptsammelzeit ist der Oktober. Dann ist jeder Vogel bis zu elf Stunden pro Tag unterwegs, um die Vorräte anzulegen. Er kann in seinem Schlund bis zu zehn Eicheln aufnehmen, versteckt sie dann aber einzeln oder bis zu drei Stück in Löchern oder bei Baumwurzeln. Anschliessend deckt er das Futter wieder zu und überlebt den Winter mit dem grossen Notvorrat – selbst dann, wenn er nicht mehr alle Verstecke findet.
Zur Not wird beim Eichhörnchen geklaut
Ein wahres Gedächtnis-Genie ist dagegen der Tannenhäher. Er lebt in Nadelwäldern, auch in den schneereichen Alpen, und versteckt für den harten Winter zum Beispiel Samen der Arve oder auch Haselnüsse. Seine Erfolgsquote bei der Suche nach den Vorräten ist phänomenal. Studien haben gezeigt, dass er unter der Schneedecke bis zu 80 Prozent der Vorräte wiederfindet. Und wenn es trotzdem mal knapp wird, dann werden die Häher zu Dieben und vertreiben Eichhörnchen, wenn diese daran sind, ihre Vorräte auszugraben.