In der Antarktis gibt es keine Ureinwohner. Fast alle Menschen, die sich auf dem riesigen, grösstenteils mit Eis bedeckten Land aufhalten, sind Wissenschaftler und dazugehöriges Personal aus dem Gastro- und Technikbereich. Ein internationaler Vertrag legt fest, dass der Kontinent ausschliesslich der friedlichen Nutzung und wissenschaftlicher Forschung vorbehalten bleibt. Je nach Jahreszeit leben im Sommer bis zu 2‘500, im Winter etwa 300 Personen aus 27 Ländern in der Antarktis – verteilt auf insgesamt 80 Forschungsstationen.
Seit den 1950er Jahren erforschen die Menschen die riesigen Eismassen der Antarktis – unter anderem mit Eisbohrungen, mit denen das Klima der Vergangenheit rekonstruiert werden kann. Doch bereits 50 Jahre früher hatte ein Wettlauf zum Südpol begonnen. Die Teilnehmer waren Abenteurer aus verschiedenen Ländern, wobei schliesslich der Norweger Roald Amundsen den Triumph feiern durfte, als erster Mensch den Südpol erreicht zu haben.
Seit den 1960er Jahren zieht die antarktische Eiswüste aber auch vermehrt abenteuerlustige Touristen an. Vor 20 Jahren waren es noch knapp 7‘000 Menschen im Jahr, die die Antarktis mit eigenen Augen sehen wollten – heute sind es bereits 40‘000. Neben Kreuzfahrten bieten Veranstalter Helikopterflüge, Ski- und Klettertouren an. Zwar gibt es strenge Verhaltensregeln, um das sensible Ökosystem nicht zu stören. Doch mehr Menschen könnten eine grössere Belastung für Flora und Fauna bedeuten.