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Zwei Esel schauen in die Kamera.
Legende: Esel: Sie sind im Gegensatz zu Pferden keine Fluchttiere. Keystone

Fünfmalklug Woher kommt die Redensart «Störrischer Esel»?

Er steht bockstill. Kein Vorwärtskommen, er will einfach nicht – der Esel. Was zunächst störrisch wirkt, ist in Tat und Wahrheit nur ein Zeichen an den Besitzer: «So, nicht mit mir».

«De Gschider git na, de Esel blibt sta» – das Sprichwort ist uns allen bekannt. Esel benehmen sich störrisch und widerwillig, heisst es: Immer dann, wenn sie laufen sollten, stehen sie still und bewegen sich keinen Zentimeter.

Doch die Grautiere werden zu Unrecht als störrisch bezeichnet. Schon vor 8000 Jahren setzten die Pharaonen Esel als Lasttiere ein. Weil sie trittsicher und gelehrig sind, verbreiteten sie sich früh als Nutztiere in Europa und Asien. Daher ist der Mensch seit jeher gewohnt, von den fleissigen Eseln eine Leistung zu erwarten. Und die Erwartung prägte die Wahrnehmung: Kaum macht der Esel nicht vorwärts, gilt er als störrisch.

Dabei sind Esel sehr sanftmütige, feine Tiere, die sich sehr genügsam verhalten. Sie reagieren nur dann widerwillig, wenn man ihren eigenen Rythmus missachtet. Stehen Esel unter grossem Druck oder Stress, bleiben sie einfach stehen – anders eben als Pferde, die als Fluchttiere in der weiten Steppe gleich davonstieben.

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