Mit den Filmen «Saturday Night Fever» und «Grease» tanzte sich der Sohn eines italienischen Vaters und einer irischen Mutter in den 70er-Jahren nach oben und wurde zur Ikone der Disco-Generation. Doch die Rolle des hüftschwingenden Machos erwies sich für John Travoltas Karriere als Strohfeuer: Weitere Tanzfilme wie «Staying Alive» floppten – Travolta verschwand als Schauspieler Anfang der 80er-Jahre in der Versenkung.
Auch privat hatte er einen schweren Rückschlag zu verkraften. Seine 18 Jahre ältere Freundin, Schauspielerin Diana Hyland starb 1977 an Krebs. Damals schloss er sich auch der umstrittenen Scientology-Organisation an. Freimütig bekennt er sich zur Lehre von L. Ron Hubbard.
Comeback mit «Pulp Fiction»
Die Wende schaffte John Travolta dank Kultregisseur Quentin Tarantino: 1994 brillierte er als tanzender Killer in «Pulp Fiction», für dessen Rolle er eine Oscar-Nominierung erhielt. Er sei Tarantino ewig dankbar, verriet der Hollywood-Star zwei Tage vor seinem 60. Geburtstag in einem Interview: «Es gab zu der Zeit viel angesagtere Schauspieler, die die Rolle haben wollten. Aber Quentin setzte seine Karriere aufs Spiel und wollte den Film nicht ohne mich drehen.»
Seither hat sich Travolta in den verschiedensten Rollen als zugkräftiger Star bewiesen, etwa im Actionstreifen «Face/Off» (1997) als FBI-Agent, im Thriller «Passwort: Swordfish» (2001) als psychopathischer Terrorist oder im Slapstick-Musical «Hairspray» (2007) in Frauenkleidern.
Familiäre Hochs und Tiefs
Und auch im Privatleben schwebte der passionierte Hobby-Pilot wieder im Hoch. 1991 heiratete er Schauspielerin Kelly Preston. Mit ihr hat er drei Kinder: Die Söhne Jett und Benjamin sowie Tochter Ella-Bleu. Dann der nächste Rückschlag: Am 2. Januar 2009 starb Sohn Jett im Alter von 16 Jahren an den Folgen eines Krampfanfalls während Ferien auf den Bahamas. «Ich wusste lange nicht, wie ich das überwinden sollte. Das Leben interessierte mich nicht mehr. Es brauchte sehr lange, bis es mir besser ging.», so John Travolta.
Flucht in die Arbeit
Nach dem Tod seines Sohnes wollte Travolta beinahe mit dem Filmemachen aufhören. Erst langsam sei die Einsicht gekommen, dass Arbeit helfen könnte.
Mit Schauspiel-Kollegin Salma Hayek plant Travolta derzeit sein nächstes Projekt. Im Familiendrama «A Three Dog Life» wollen die beiden als Ehepaar vor die Kamera treten. Der Film beruht auf den gleichnamigen Memoiren der US-Autorin Abigail Thomas, deren Ehemann bei einem Autounfall schwere Gehirnverletzungen erlitt.
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Bild 1 von 6. Hüftschwung-Held. Als Tony Manero in «Saturday Night Fever» wurde John Travolta 1977 über Nacht zum Superstar. Bildquelle: WENN.
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Bild 2 von 6. Tolle Tolle. Mit Schmalzlocke, Koteletten und Hüftschwung tanzte sich John Travolta an der Seite von Olivia Newton-John im Hit-Musical «Grease» (1978) endgültig in den Disco-Himmel. Bildquelle: WENN.
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Bild 3 von 6. Kult-Killer. Für seine Rolle als skrupelloser Auftragsmörder Vincent Vega in Quentin Tarantinos «Pulp Fiction» erhielt John Travolta seine zweite Oscar-Nominierung. Bildquelle: WENN.
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Bild 4 von 6. Privatpilot. John Travolta ist ein passionierter Hobby-Pilot und besitzt mehrere eigene Flugzeuge, darunter eine Boeing 707, die nach seinen Kindern benannt ist: «Jett Clipper Ella». Zudem hat er vor seinem Haus eine eigene Start- und Landebahn. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 6. Glückliche Ehe. Seit 1991 ist John Travolta mit Kelly Preston verheiratet. Bildquelle: Reuters.
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Bild 6 von 6. Tragischer Tod. Am 2. Januar 2009 stirbt John Travoltas Sohn Jett an den Folgen eines Krampfanfalls. Bildquelle: Keystone.