Bei der Landung am Montagmorgen am Zürcher Flughafen strahlt Lucas Fischer ganz besonders. An seinem Hals baumelt eine waschechte Silbermedaille. Der 22-jährige Aargauer hat in Moskau an der Kunstturn-EM bewiesen, dass alles möglich ist, wenn man nur kämpft und daran glaubt.
Der Kunstturner hat eine lange Leidensgeschichte hinter sich. Nach zahlreichen Verletzungen wie gerissenen Bändern und Knochenbrüchen, erlitt er auch noch diverse epileptische Anfälle. Doch Lucas Fischer gibt nicht auf. Dabei hilft ihm nicht nur medizinische Betreuung. Singen heisst das Zauberwort.
Ich kann in der Musik meine ganzen Gefühle verarbeiten
Mit Gesangsstunden und der erlernten Atemtechnik bringt er seine Nervosität unter Kontrolle. «Ich kann damit meine ganzen Gefühle verarbeiten. Ich brauche das jetzt auf meinem Weg. Es tut mir einfach sehr gut», so Lucas Fischer bei seiner Ankunft gegenüber «glanz & gloria». Gesagt – und gibt sofort ein Ständchen zum Besten. Und das nicht mal schlecht. Sollte die Turn-Karriere irgendwann zu Ende gehen, kann er es immer noch als Sänger probieren. Den dazu nötigen Durchhaltewillen hat er in den letzten Jahren bereits bewiesen.