70 Jahre flimmern bereits Fernsehbilder über die Bildschirme der Deutschschweizer Haushalte. Seit dem Start am 20. Juli 1953 ist viel passiert: TV-Stars wurden geboren und haben uns verzaubert, Bilder haben uns bewegt und Fernsehmomente haben uns geprägt. Auch technisch gesehen hat sich über die Jahre vieles weiterentwickelt: Denkt man nur ans Aufkommen des Farbfernsehens oder die verschiedenen Bildformate.
Und doch vermag das Medium bis heute zu faszinieren. «Meteo»-Moderatorin Sandra Boner vergleicht das Fernsehen etwa mit einem grossen Fenster in die weite Welt hinaus: «Knallharte Fakten, aber auch Illusionen und Träume bringen uns zusammen und verbinden uns zu einem globalen Dorf. Das schaffen nur bewegte, starke Bilder, das schafft nur das Medium TV.»
Bei Moderator Rainer Maria Salzgeber hält die Faszination auch nach 30 Jahren TV-Erfahrung noch an: «Wow, das Fernsehen in der Schweiz ist nur 16 Jahre älter als ich! Gefühlt ist es noch nicht so lange her, dass ich Fernsehen primär konsumiert habe. Nun sind es schon 30 Jahre, dass ich als Moderator selbst eine aktive Rolle einnehme. Meine Faszination für das Medium ist ungebrochen. Fernsehen transportiert Emotionen und verbindet Menschen, ob beim «Donnschtig-Jass» oder wenn sich die Schweizer Nati für den Viertelfinal qualifiziert.»
Auch «Tagesschau»-Moderator Florian Inhauser schätzt den Live-Charakter des Fernsehens. Der Sonntagabend des 19. März 2023, als die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS bekanntgegeben wurde, sei ein besonderer Moment gewesen: «Ich vermute, dass es das einzige Mal in der langen ‹Tagesschau›-Geschichte war, dass wir schon um 19:28 auf Sendung gingen. Und niemand zu diesem Zeitpunkt wusste, also auch der Moderator nicht, was kommt. Das haben wir nicht so oft in der ‹Tagesschau›.»
«Tagesschau»-Produzentin Katja Stauber, die fast 28 Jahre lang die Hauptausgabe der «Tagesschau» moderiert hat, kann sich an einen Moment noch ganz besonders erinnern: «Mein Lieblingsmoment war wohl doch mein eigener Abschied vor der Kamera. Dieser fiel in die Corona-Zeit. Der Apéro für das ganze Team fiel damit zwar aus. Aber dass mich mein eigener Mann, Florian Inhauser, live mit einem Blumenstrauss von der ganzen Redaktion verabschieden durfte zum Stevie Wonder-Hit ‹Isn’t she lovely›, da konnte ich meine Tränen schon nicht mehr zurückhalten.»
70 Jahre Schweizer Fernsehen
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Bild 1 von 10Legende: Am 23. Juli 1953 startete die SRG einen Fernseh-Versuchsbetrieb im Studio Bellerive im Zürcher Seefeld. SF DRS
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Bild 2 von 10Legende: Der «Wochenspiegel» 1967 mit den Moderatoren Werner Vetterli (l.) und R. Guggenbühl. SF DRS
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Bild 3 von 10Legende: «Meteo»-Moderatorin Sandra Boner SRF
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Bild 4 von 10Legende: Lauberhornrennen in Wengen: Transport des Reportagewagens auf Schienen in den 70er-Jahren. SF DRS/Otto Dietrich
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Bild 5 von 10Legende: Ehemalige «Tagesschau»-Moderatorin Katja Stauber SRF
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Bild 6 von 10Legende: Moderatorenteam des «Karussell» von links: Peter Holliger, Philipp Flury, Carl Zibung, Kurt Schaad (1977) SF DRS
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Bild 7 von 10Legende: «Tagesschau»-Moderator Florian Inhauser SRF
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Bild 8 von 10Legende: Moderator Kurt Felix mit «Teleboy» SF DRS
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Bild 9 von 10Legende: Schauspielerinnen und Schauspieler der Serie «Lüthi und Blanc» (1999 bis 2007): hintere Reihe v.l.n.r. Martin Schenkel, Beat Schlatter und Patrick Frey, vordere Reihe v.l.n.r. Tiziana Burkhart, Tonja Maria Zindel, Noel Wigger und Renate Steiger SF DRS/Eric Bachmann
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Bild 10 von 10Legende: Sport- und Unterhaltungsmoderator Rainer Maria Salzgeber SRF
Am Wochenende vom Samstag, 22. Juli und Sonntag, 23. Juli 2023 blickt SRF mit diversen Persönlichkeiten zurück auf eine bewegte TV-Geschichte. In einem «G&G Spezial» begrüsst Jennifer Bosshard die Fernsehgesichter Sandra Studer (Moderatorin und Sängerin) und Max Sieber (Regisseur und Produzent). Sie erzählen lustige Anekdoten und spannende Geheimnisse aus ihren Fernsehkarrieren. Gespickt ist die Sendung mit viel Archivmaterial, das viele Highlights aus 70 Jahren Schweizer Fernsehgeschichte umfasst.