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Roland Mägerle Abteilungsleiter Sport
Legende: SRF / Oscar Alessio

Sport Wie berichtet SRF über die europäischen Clubwettbewerbe?

Die Champions League ist zurück im schweizweiten Free-TV bei RSI, RTS und SRF.

Roland Mägerle, seit der Saison 2021/22 gab es bei den SRG-Sendern – mit Ausnahme von Qualifikationsspielen – keine Partien der Champions League mehr. Auf was darf sich das Publikum ab der kommenden Saison freuen?  

Vorneweg: Die Champions League ist zurück! Wir können dem sportbegeisterten Publikum in der Schweiz ab der Liga-Phase jeden Mittwoch ein Spiel der Champions League und jeden Donnerstag ein Spiel der Europa League oder der Conference League live präsentieren. Dazu kommen die drei Finalspiele sowie bei der Champions League zwei Mittwochsspiele der Playoffs, wenn Schweizer Clubs an dieser letzten Qualifikationsrunde teilnehmen. Unsere Sender können somit 36 bis 38 Livespiele pro Saison übertragen – frei empfangbar und journalistisch für die jeweilige Sprachregion aufbereitet. Dazu kommen bei allen drei Wettbewerben umfassende Highlight-Rechte an allen Spielen.

Können die sprachregionalen SRG-Sender alle Schweizer Spiele in den Wettbewerben übertragen?

Wir haben uns in den Verhandlungen intensiv dafür eingesetzt, dass wir unserem Publikum möglichst viele Auftritte von Schweizer Clubs in diesen drei Wettbewerben schweizweit frei empfangbar präsentieren können – ganz im Sinne des Service Public. In der Champions League können wir Mittwochspiele von Schweizer Clubs live übertragen, unabhängig der Anspielzeit. Bei Beteiligung eines Schweizer Clubs in den beiden anderen Wettbewerben wird auch der Donnerstag regelmässig zu einem «Schweizer Abend». Das ist unter anderem auch abhängig davon, wie viele Schweizer Clubs sich qualifizieren. Für die Qualifikationsspiele zu allen drei europäischen Clubwettbewerben haben wir langfristige Verträge mit allen teilnehmenden Schweizer Teams und können alle Heimspiele exklusiv live übertragen.

Stichwort Service Public: Gehören Spiele der Champions League wirklich zum Auftrag der SRG, sprich zum Service Public?

Nur die SRG offeriert im frei empfangbaren Fernsehen und Radio sowie auf ihren Onlineplattformen selber hergestellte, massgeschneiderte Programme für alle Sprachregionen der Schweiz. Kein privater Anbieter kann das in diesem Umfang sicherstellen. Die Champions League, die Europa League und die Conference League sind die drei wichtigsten Wettbewerbe im europäischen Clubfussball. Rückmeldungen und qualitative Befragungen unseres Publikums haben gezeigt, dass explizit Spiele dieser Wettbewerbe, insbesondere mit Schweizer Beteiligung, auf unseren Kanälen gewünscht werden. Immer wieder sorgen Schweizer Teams und Spieler in diesen drei Wettbewerben für grosse Schweizer Sportmomente. Ich denke da an die Finalteilnahme der Nationalspieler Manuel Akanji und Gregor Kobel. Auch die magischen Nächte des FC Basel sowie die starken Auftritte von YB, Servette oder zuletzt Lugano sind noch in bester Erinnerung. Dank den beiden Vereinbarungen sind diese Sport-Highlights schweizweit wieder regelmässig im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen. Das ist eine erfreuliche Nachricht für alle Sportfans in der Schweiz!

Wie hat sich die SRG überhaupt die Rechte sichern können?

Die SRG hat sich direkt von der UEFA die Übertragungsrechte für den Final der Champions League für die drei kommenden Saisons bis Ende 2026/27 gesichert. Zudem haben wir von blue Sport über eine Sublizenz weitere Liverechte sowohl für die Champions League als auch für die Europa League und die Conference League im Männerfussball erlangt – ebenfalls bis und mit der Saison 2026/27.

Es gibt aber auch Stimmen, die diesen Rechteerwerb kritisieren, auch aufgrund der Lizenzsummen, die für solche Rechte gezahlt werden müssen. Können Sie hierzu etwas sagen?

Zu vertraglichen Details können wir aus Gründen der Vertraulichkeit keine Auskunft erteilen. Wir haben der UEFA sowie blue Sport faire Angebote unterbreitet und es ist glücklicherweise nicht das Geld alleine, das im immer härter umkämpften Markt für Sportrechte den Ausschlag gibt. Die SRG kann jeweils viel mehr in die Waagschale werfen. Die Angebote umfassten weitere Elemente: So produziert die SRG alle allfälligen Heimspiele von Schweizer Teams in den drei Wettbewerben. Zudem hat die SRG den Champions-League-Final an blue Sport im Pay sublizenziert und dem Sport-Sender Werbemöglichkeiten im Umfeld der Live-Übertragungen zugesichert. Am Ende spielten aber natürlich auch die frei empfangbare Verbreitung in der gesamten Schweiz und die Tatsache, dass die SRG die Programme durch eigene Journalist:innen und Expert:innen in gewohnter Qualität herstellt, in allen Sprachen und Regionen der Schweiz, eine zentrale Rolle.

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