So antworten Roland Mägerle, Leiter SRF Sport und Leiter Business Unit Sport SRG, sowie Susan Schwaller, Chefredaktorin SRF Sport:
Wir berichten in grossem Umfang über die FIFA Frauen-WM 2019 in Frankreich. Das Eröffnungsspiel, beide Halbfinals und der Final sind live auf SRF zwei im Programm. Zusätzlich übertragen wir neun ausgewählte Gruppenspiele sowie alle Achtel- und Viertelfinals im unkommentierten Livestream auf srf.ch/sport und in der SRF Sport App. Total sind bei SRF 25 Livespiele der Frauen-WM geplant. Darüber hinaus zeigen auch die Kolleginnen und Kollegen von Radio Télévision Suisse (RTS) – auf RTS Deux sowie auf rts.ch/sport und in der RTS Sport App – und Radiotelevisione Svizzera (RSI) – auf RSI LA 2 sowie auf rsi.ch/sport und in der RSI Sport App – Livespiele der FIFA Frauen-WM. Jene WM-Spiele, die SRF, RTS und RSI nicht live übertragen, macht die European Broadcasting Union (EBU) für die Schweizer Fussballfans via die Onlineplattform https://football.eurovisionsports.tv/ zugänglich.
Insgesamt sind demnach alle WM-Spiele für die Schweizer Fussballfans frei empfangbar – entweder bei SRF, RTS und RSI oder auf der Onlineplattform der EBU. Diese Informationen haben wir auch auf unserer Website zusammengetragen: https://www.srf.ch/sport/mehr-sport/in-eigener-sache/so-sendet-srf-frauen-wm-live-bei-srf
Unser Entscheid, in dieser Form über die FIFA Frauen-WM 2019 zu berichten, gründet auf dem Umstand, dass sich das Schweizer Fussballnationalteam nicht für die Endrunde in Frankreich qualifiziert hat. Bei einer erfolgreichen Endrundenqualifikation der Schweizerinnen wäre einerseits die Publikumsbeachtung in der Schweiz um ein Vielfaches grösser. Andererseits hätten wir bei einer erfolgreichen Endrundenqualifikation der Schweizerinnen umfangreicher über die WM berichtet. Angesichts der Breite unseres Sportangebots sind wir froh, mit srf.ch/sport und der SRF Sport App über zwei digitale Plattformen zu verfügen, über die wir den Schweizer Fussballfans eine Vielzahl der Spiele der FIFA Frauen-WM 2019 live präsentieren können.
Der oftmals angeführte Vergleich mit den deutschen Öffentlich-Rechtlichen hinkt im Übrigen darum, weil sich das deutsche Nationalteam im Unterschied zu den Schweizerinnen für die WM-Endrunde in Frankreich qualifiziert hat. Das deutsche Frauenfussballnationalteam gewann ausserdem bereits acht Mal die Europameisterschaft und zwei Mal die Weltmeisterschaft. Die Schweizerinnen qualifizierten sich 2015 zum ersten Mal für eine Weltmeisterschaft. Der Frauenfussball in Deutschland ist damit erfolgreicher und hat eine weitaus grössere Tradition als in der Schweiz.
Des Weiteren hat Schweizer Radio und Fernsehen die Bedeutung des Frauenfussballs bereits vor längerer Zeit erkannt. Gemäss den vorliegenden Archivdaten berichtete SRF erstmals 1968 im Fernsehen über Frauenfussball, das erste Livespiel war mutmasslich der Schweizer Cupfinal der Frauen vom 28. Mai 2007. Das Endrundenturnier 2015 in Kanada war die erste Frauen-WM, die SRF live im Fernsehen zeigte. 2017 war die Fussball-EM der Frauen in den Niederlanden auf SRF zwei im Programm. Beide Turniere fanden mit Schweizer Beteiligung statt. Zudem zeigen wir alle Spiele des Frauennationalteams live im Fernsehen oder als Livestream, alle vier Schweizer Barrage-Spiele zur FIFA Frauen-WM 2019 in Frankreich haben wir im TV übertragen. Darüber hinaus war der Cupfinal 2019 zwischen YB-Frauen und FC Zürich Frauen live im Fernsehen zu sehen. Der diesjährige Champions-League-Final der Frauen und das Testspiel des Schweizer Frauennationalteams gegen Italien waren auf den SRF-Onlineplattformen im Programm.
Mit Blick auf das gesamte SRF-Sportangebot wird klar, dass Frauensport im SRF-Programm seit jeher einen grossen Stellenwert hat. Einige Beispiele sind unsere Übertragungen im Skisport, Biathlon, Unihockey, Volleyball, Handball, Tennis, Mountainbike, Eiskunstlauf, Beachvolley, Reiten, Schwimmen, Triathlon und Rudern sowie in der Leichtathletik, bei den Olympischen Spielen, den Paralympics und den Sports Awards.
Auf die Onlinepetition werden wir nicht eingehen. Denn: Schweizer Radio und Fernsehen stellt sein Programm unabhängig von politischen Interessen zusammen.