Die Idee aus dem Roman ein Hörspiel zu machen, kam von der deutschen Autorin und Dramaturgin Uta-Maria Heim. Sie lernte Markus Werner vor 30 Jahren an einer Autorenkonferenz kennen und schätzen – gerade war sein Roman «Die kalte Schulter» erschienen.
Danach und bis zu seinem Tod im Sommer 2016 verband die zwei eine literarische Freundschaft. Für Heim, die schon zahlreiche Texte als Hörspiele adaptiert hat, war es ein Herzenswunsch «Die kalte Schulter» ins Radio zu bringen und damit auch das unvergleichliche Werk von Markus Werner weiter am Leben zu erhalten.
Markus Werner schätzte es nicht, wenn man an seinen Sätzen etwas verändert hat. Daher versuche ich, ganz eng am Originaltext zu bleiben. Markus Werner war DER Dramatiker unter den Prosaautoren. Man kann seine Romane eins zu eins auf die Bühne bringen, ins Theater oder ins Radio. Er ist außerdem der Meister der indirekten Rede und damit des Konjunktivs. Markus Werner war ein feinsinniger, feinfühliger Mensch, der empfänglich und empfindsam auf alles reagiert hat, was er wahrnahm. Er konnte seine Umgebung schlecht filtern, daher zog er sich oft zurück. Auch seine Figuren laufen gern weg und wollen ihre Ruhe. Um dann wieder umso intensiver am Geschehen teilzuhaben.
Für Uta-Maria Heim war aber von Anfang an klar, dass es ein Schweizer Hörspiel werden sollte mit Schweizer Besetzung. So gelangte der Roman von Schaffhausen über Süddeutschland zu SRF-Hörspiel-Regisseur Reto Ott zurück in die Schweiz.
Ich wusste nicht, wie der Text als Hörspiel funktionieren sollte – und das war ein guter Grund zuzusagen. Und: «Die kalte Schulter» gilt als Geheimtipp unter Werner-Fans.
Mit: Barbara Horvath (Erzählerin), Helmut Berger (Erzähler), Urs Jucker (Wank), Elisa Plüss (Judith) Gottfried Breitfuss (Mensch) u. v. a.
Musik: Malte Preuss
Hörspielfassung: Uta-Maria Heim
Tontechnik: Basil Kneubühler
Dramaturgie & Regie: Reto Ott
Produktion: SRF/SWR 2019
Dauer: 2 x 75’
Markus Werner ist nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen. In Gedenken an ihn strahlt SRF 1 am Sonntag 22.12.2019 um 00.45 Uhr «Am Hang» in der Romanverfilmung von Markus Imboden aus (7 Tage online verfügbar).