Im Spielrausch
Im Offiziersmilieu spielt auch Schnitzlers Novelle «Spiel im Morgengrauen» (1927). Der junge Leutnant Willi Kasda will einem in finanzielle Not geratenen Kollegen helfen und versucht, für ihn im Glücksspiel an die dringend benötigten tausend Gulden zu kommen. Im Kurort Baden nahe bei Wien nimmt Willi im Café Schopf an einer Spielrunde teil. Und: gewinnt die doppelte Summe! Der junge Mann gerät immer mehr in einen Spielrausch. Als er zu verlieren beginnt, nimmt er vom mysteriösen Konsul Schnabel ein Darlehen an – mit fatalen Folgen.
Wenn man jetzt aufhörte, so konnte ihm nichts mehr geschehen, und das war gut. Zugleich aber spürte er eine unbändige, eine wahrhaft höllische Lust, weiterzuspielen, noch einige, alle die blanken Tausender aus der Brieftasche des Konsuls in die seine herüberzuzaubern.