Der Sinnliche
Erotische Literatur zu verfassen ist eine hohe Kunst – schnell einmal wird es billig, oder schlimmer noch: peinlich. Erotische Literatur zu lesen, zum Leben zu erwecken: Auch das ist dann noch einmal eine ganz eigene Kunst. Michael Schacht beherrschte sie:
Der ironisch-makabere
Michael Schacht war ein hochintelligenter Sprecher, mit grossem Gespür für Timing und Wortwitz. Kein Wunder, dass er so zum Stammgast beim «Schreckmümpfeli» wurde, der schaurig-schönen Kurzhörspielreihe von SRF:
Der literarische
Ein Hörbuch ist Literatur pur: Keine Geräusche, keine verteilten Rollen, einfach nur der Text. Deshalb steht und fällt jedes Hörbuch mit der Sprecherin oder dem Sprecher. Michael Schacht brillierte im Hörbuch über die Jahrzehnte hinweg, wie zwei Beispiele zeigen: 2013 in der Lesung aus Jonas Lüscher Bestseller «Frühling der Barbaren». Und 1986 als Schriftsteller Aaron Greidinger in «Schoscha» von Isaac Bashevis Singer:
Der Detektiv (ohne Witz!)
Berühmt geworden ist in der Parodie eines Detektivs – er konnte aber auch anders! Nämlich ganz ernst: Im Krimi-Klassiker «Kitty» spielt er einen Inspektor, der in die Fänge einer verführerischen Mörderin gerät:
Der Berner
Gebürtiger Berliner, dann lang Berner. Michael Schacht war Teil der literarisch-akustischen Hommage an die Bundesstadt «SandSteinReich Bern»: Und hat eine Meditation über den Sandstein, das Ewige und Vergängliche, das Feste und Zerbröselnde geschrieben und eingesprochen:
Der Aushilfsdetektiv
Michael Schacht als Maloney – soweit so klar. Weniger bekannt ist, dass er auch einen Gastauftritt hat beim zweiten Kult-Detektiv von SRF Hörspiel: Franz Musil!
Und eben doch auch Maloney
Eine Würdigung von Michael Schachts Schauspielkunst wäre ohne seine Paraderolle nicht komplett. Was Schacht mit Maloney gemacht hat: Das kann niemand besser beschreiben als Roger Graf – Erfinder, Autor und Produzent von «Maloney»:
Er gab dem Privatdetektiv einen Ausdruck, eine rauchige Seele, er, der nie rauchte und der den Whisky, den man ihm gelegentlich schenkte, an mich weiter reichte.
Den berührenden Abschied des Autors von «seinem» Schauspieler kann man hier in Gänze lesen:
Roger Graf: Abschied von Michael Schacht
Und wer Michael Schacht jetzt noch einmal als «Maloney» hören möchte, wird hier fündig:
Die haarsträubenden Fälle des Philip Maloney. In der Hörspiel-Reihe ermittelt Privatdetektiv Maloney mit Schalk, Charme und unverkennbarer Raubeinigkeit.
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