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Beim Onlineshopping ist Vorsicht geboten
Aus Espresso vom 02.08.2023. Bild: Lavera Zürich
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Schweizer Modehäuser betroffen Achtung: Verwechslungsgefahr beim Onlineshopping

Dubiose Onlineläden schiessen wie Pilze aus dem Boden – auch mit Namen tatsächlicher Schweizer Modehäuser.

Es nimmt kein Ende: Fast wöchentlich melden Betroffene dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» einen neuen Webshop, der vorgaukelt, aus der Schweiz zu sein. Bei der gelieferten Ware handle es sich jedoch um «Billigstramsch» aus China, so die mehr oder weniger gleichlautenden Schilderungen der enttäuschten Kundinnen und Kunden. 

Die Shops heissen Lavera Schweiz, Lavera Zürich, Caviera, Zarello, Paul Rosenbach – und als jüngstes Beispiel auch Keller Mode Zürich. Letzteres ist besonders dreist, weil das sehr leicht mit dem Zürcher Traditionsunternehmen Modekeller verwechselt werden kann – was die Verantwortlichen des Billigshops mutmasslich wohl beabsichtigen.

Dass dieser mit der Internetadresse keller-mode.ch tatsächlich in China sitzt, sieht nur, wer die Geschäftsbedingungen bis zum Schluss durchliest.

«Espresso» ist an Ihrer Meinung interessiert

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Kundin: «Das ist noch eine Spur fieser»

Eine Kundin aus Schaffhausen ist prompt in die Falle getappt. Auf der Suche nach orthopädischen Sandalen sei sie auf Keller Mode Zürich gestossen. Sie bestellte zwei Paar solcher Sandalen, und als diese nach mehreren Tagen nicht bei ihr eingetroffen waren, wurde sie stutzig: «So nutzte ich das Tracking und stellte fest, dass die Sandalen aus China verschickt worden waren.»

Onlineshops: Darauf sollten Sie achten

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Impressum prüfen: Ein Impressum ist Pflicht in der Schweiz. Es muss den Namen der Firma, deren Sitz (Adresse) sowie Kontaktmöglichkeiten beinhalten (Telefonnummern, E-Mail-Adressen etc.). Ohne Impressum: Finger weg!

Internetrecherche durchführen: Suchen Sie im Internet den Namen des Shops und lesen Sie Bewertungen – zum Beispiel Google-Rezensionen oder die Bewertungen auf Trustpilot.

Realitätscheck machen: Vermeintliche Schnäppchen entpuppen sich häufig als Enttäuschung. Fragen Sie sich, ob das Angebot nicht möglicherweise zu schön ist, um wahr zu sein.

Rechtschreibung kontrollieren: Obschon auch die Betreiber von Fakeshops besser werden, lässt sich häufig immer noch aufgrund von Rechtschreibung und Grammatik erkennen, ob es sich um eine seriöse Seite handelt.

Eigene Zweifel ernst nehmen: Wenn Sie unsicher sind, ist das Grund genug, die Finger von einem Onlineshop zu lassen.

Sie stiess dann auf den «Espresso»-Bericht über das vermeintliche Zürcher Modehaus Paul Rosenbach. Auch dabei handelt es sich um einen Shop, der Ware aus China liefert. Die Masche von Keller Mode Zürich findet die Hörerin «noch eine Spur fieser» – da es mit Modekeller eben tatsächlich ein Zürcher Modeunternehmen mit dem Namen Keller gibt.

Der echte Modekeller warnt

Dort, beim echten Modekeller in Zürich, ist man verständlicherweise verärgert, dass der eigene Name von einem zweifelhaften Onlineshop missbraucht wird. Auf Anfrage von «Espresso» teilt das Unternehmen mit, man habe sich in letzter Zeit gehäuft mit Anfragen unzufriedener Kundinnen und Kunden konfrontiert gesehen und deshalb «unsere Anwälte eingeschaltet».

Mit diesen kläre man derzeit ein Vorgehen gegen den Onlineshop keller-mode.ch – und man eruiere «allfällige Massnahmen, um unsere Rechte zu wahren». Man könne sich derzeit nicht zu den konkret angedachten Schritten äussern.

Auf der eigenen Internetseite hat Modekeller unterdessen eine Warnung aufgeschaltet.

Identisches Layout, identische Produkte

Ob hinter all den genannten Shops die gleichen Leute stecken, ist unklar. Die Vermutung liegt jedoch nahe, da die Layouts teilweise identisch oder zumindest sehr ähnlich sind. Auch das Angebot ist zum Teil identisch – und bei den Produkten von Keller Mode Zürich beispielsweise gibt es diverse, die mit Lavera Zürich angeschrieben sind.

Auch die Masche scheint bei allen Shops die gleiche zu sein: Angeboten werden Produkte mit einem scheinbar grosszügigen Rabatt. Versprochen wird teilweise auch ein Rückgaberecht. Doch Kundinnen und Kunden berichten, dass dieses nicht gewährt werde – mit der Begründung, dass reduzierte Ware nicht zurückgenommen werde.

Betroffene Kundinnen und Kunden sollten dies dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) melden. Bei einer grösseren Anzahl Meldungen prüft dieses den Sachverhalt und ergreift allenfalls weitere Schritte. 

Die Betreiber von Keller Mode Zürich haben nicht auf die Anfrage von «Espresso» reagiert. Auch das ist von den anderen genannten Shops bekannt.

Espresso, 2.8.2023, 8:10 Uhr

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