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Services Leder, fast wie das Original

Jacken, Schuhe, Taschen, Uhren, Autositze, Sofas – es gibt heute kaum mehr Anwendungsbereiche, in denen herkömmliche Lederprodukte nicht auch in Kunstleder-Varianten erhältlich sind. Rein optisch sind sie teilweise von Echtleder-Erzeugnissen nur sehr schwer zu unterscheiden.

Erkennen, ob es Kunstleder oder echtes Leder ist? Meistens gar nicht so einfach! Mit der fortschreitenden Entwicklung in der Kunstleder-Produktion ist es nicht mehr leicht, Imitate auf den ersten Blick zu entlarven. Sobald das Leder verarbeitet ist, wird es noch schwieriger. Hier jedoch einige Tipps:

  • Fühlen

Neben einem Sichttest kann auch das Gefühl bei Hautkontakt entscheidend sein. Echtes Leder ist weich und passt sich der Umgebungstemperatur schneller und besser an als Kunstleder an. Das Kunstleder fühlt sich deswegen länger kühler an.

  • Schnittkanten

An Nähten und Enden kann man das Material genauer untersuchen. Echtleder hat an den Kanten eine raue, grobe, faserige Struktur, während Kunstleder eher glatte Kanten aufweist. Sind mehrere Schichten zu erkennen, ist dies ebenfalls ein Hinweis auf ein Imitat.

  • Geruch

Leder hat häufig einen starken Eigengeruch, der jedoch mit der Zeit verschwinden kann, während Kunstleder geruchsneutraler ist. Allerdings nutzen immer mehr Kunstlederhersteller Aromen, um auch Imitaten den typischen Ledergeruch zu verleihen.

  • Struktur

«Etikettenschwindel 2017»

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Echtes Leder verfügt über eine charakteristische Oberfläche, die homogen, aber nicht völlig symmetrisch ist. Vor allem die individuellen Einzelmaserungen fallen ins Auge. Bei Kunstleder sieht die Textur hingegen gleich aus oder wiederholt sich.

  • Rückseite

Kunstleder hat meist eine textile Rückseite mit feinen, weicheren Fasern oder einer Web- oder Filzschicht, während Echtleder eher eine raue und faserige Rückseite aufweist.

  • Öl-Test

Leder kann Fett oder Öle aufnehmen, wenn man es auf eine versteckte Stelle testweise aufträgt. Bei Kunstleder perlt das Öl an der Oberfläche ab, dies kann aber bei Ledern mit speziellen Zurichtungen und Fixierungen auch der Fall sein. Bitte testen Sie dies nicht in den Geschäften.

  • Feuer-Test

Wird Leder angesengt, verströmt es denselben Geruch, als ob man Haare verbrennt. Das verbrannte Leder ist meistens grau-grünlich oder bei einem vegetabil gegerbten Leder ganz tief schwarz. Auch hier bitte nicht bei noch nicht erworbenen Produkten ausprobieren.

Keine Deklarationspflicht

Manchmal können selbst Experten das Material nicht auf den ersten Blick als Kunstleder identifizieren. Für den Endverbraucher ist es daher umso schwieriger, Leder und Kunstleder zu unterscheiden. Beim Kauf von Lederprodukten muss man sich dann auf die Angaben der Verkäufer verlassen – eine klare Deklarationspflicht gibt es in der Schweiz nicht.

Bei Online-Einkäufen, auf Messen oder bei Einkäufen im Ausland muss man aber vorsichtig sein. Hier kann es auch zu falschen oder irreführenden Kennzeichnungen kommen.

Bezeichnungen

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Kunstleder wird auch «Skai», «Vinyl», «Pelliccia artificiale» oder «Piel artificial» genannt. Meist tauchen aber Kennzeichnungen wie «Polyamid» oder «Polyester» und ähnliches auf. Alle diese Bezeichnungen haben mit echtem Leder nichts zu tun.

Achtung vor irreführende Bezeichnungen

  • «PU-Leder»

Der Begriff soll dem Verbraucher dahingehend suggerieren, dass es sich um echtes Leder handelt. Tatsächlich handelt es sich bei dem lederähnlichen Material PU-Leder nicht um gewachsene, tierische Haut bzw. Fell, sondern um billigen Kunststoff, der beim Kunden eine Nähe zu hochwertigen Ledererzeugnissen erwecken soll. Wobei bei Spaltledern eine dünne Oberflächenschicht aus PU auch möglich sein kann.

  • «Textilleder»

Der Begriff suggeriert dem Kunden ebenfalls, dass es sich um Leder oder einen Mix von Leder und Textil handelt, was nicht der Fall ist. Der Verbraucher wird annehmen, dass in Textilleder echtes Leder enthalten ist.

Warum Kunstleder

Da Leder ein teures Material ist und durch die Narben und Schäden auf Leder und die unregelmässige Aussenkontur einer Lederhaut die Verschnittkosten sehr hoch sind, wird schon seit geraumer Zeit versucht, eine Lederoberfläche durch ein Substitutionsmaterial darzustellen. Kunstleder werden in fast allen Bereichen, wo auch Leder eingesetzt wird, verarbeitet: bei Schuhen, Bekleidung, Schmuck, Möbeln oder Fahrzeugen. Es gibt aber auch Bereiche, wo Kunstleder besser ist als Leder. Zum Beispiel bei Motorrädern oder Booten. Sonne und Wasser würden dem Leder zu stark zusetzen. Auch im medizinischen Bereich (Zahnarztliegen, Massageliegen, Untersuchungs- und Behandlungsmöbel) wird oft Kunstleder eingesetzt. Solche Möbel müssen regelmässig desinfiziert werden. Die Desinfektionsmittel sind meist auf Lösungsmittelbasis und würden die obere Farbschicht der Leder zu schnell ablösen oder verspröden lassen.

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