Das Wichtigste in Kürze:
- 9000 Kinder verletzen sich jährlich auf Schweizer Spielplätzen.
- Wenig, gemessen an der Zahl der Kinder, die sich jeden Tag auf solchen Plätzen aufhalten.
- 1200 Sicherheitsdelegierte von der BfU (Beratungsstelle für Unfallverhütung) kontrollieren, ob die Spielplätze den Normen entsprechen und regelmässig gewartet werden.
- Die BfU ist jedoch «nur» eine Beratungsstelle ohne Verfügungsgewalt. Der Betreiber des Spielplatzes entscheidet über die Verbesserung von baulichen Mängeln.
Peter Wihler bildet Sicherheitsdelegierte für die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) aus und kontrolliert selbst regelmässig Spielplätze. Es gehe dabei um drei wesentliche Punkte: Ob die Geräte der Norm entsprechen, ob die Fallräume der Norm entsprechen und ob die Geräte regelmässig gewartet und überprüft werden.
Die BfU tut dies im Dienst der Öffentlichkeit, jedoch ohne Weisungsrecht: «Wir sind eine Beratungsstelle und können nur empfehlen, was aufgrund von internationalen Normen verbessert werden müsste», sagt Wihler gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».
Keine 100-prozentige Sicherheit
Kinderspielplätze sind wichtig für die Entwicklung von Kindern. Sie bergen aber auch ein erhöhtes Unfallrisiko durch falsche Konstruktionen oder Mängel an Geräten. «Kinder sollen lernen, mit Gefahren umzugehen», sagt der Sicherheitsexperte: «Schürfungen, Prellungen, ja sogar Arm- und Beinbrüche können geschehen und gehören zu einer gesunden Lebenserfahrung.»
Hauptziel sei es, die schweren Unfälle zu vermeiden: «Gefahren sollen möglichst reduziert, können aber nicht gänzlich eliminiert werden.»
Gut 9300 Unfälle ereignen sich pro Jahr auf Schweizer Spielplätzen. Eine Analyse zeigt, dass vor allem Kinder bis fünf Jahre gefährdet sind, häufig durch Stürze von Rutschbahnen, Schaukeln oder Klettertürmen. Erst im Alter von etwa zehn Jahren verhalten sich Kinder präventiv.
Die Haftung auf Spielplätzen
Rechtsexpertin Gabriela Baumgartner und ihre Einschätzung.