950 Franken kostet das sogenannte «Gala Dinner Package». Der günstigste Sitzplatz am Rolling-Stones-Konzert ist für 270 Franken zu haben. Ein Stehplatz nahe der Bühne kostet 314 Franken und das «Gold Hot Seat Package» knapp 700 Franken.
André Béchir vom Konzertveranstalter ABC Production, der sich das Schweizer Konzert der Rolling Stones gesichert hat, mag es nicht, wenn man «auf den Preisen herumreitet».
«Unsere Preise sind adäquat»
Die Preise seien nur wenig höher als beim Rolling-Stones-Konzert im Sommer 2006 in Dübendorf, sagt Konzertveranstalter André Béchir. Damals kostete ein Stehplatz 150 Franken, ein ungedeckter Sitzplatz 250 Franken und ein gedeckter 300 Franken.
Allerdings war im Preis das Bahnbillett inbegriffen und es gab nur eine teurere Spezialkategorie: über der Bühne für 1500 Franken. Für den Konzertveranstalter liegen die heutigen Preise damit im Vergleich durchaus im Rahmen.
«Die Rolling Stones gehören zur Champions League der Rockmusik», sagt André Béchir von ABC Production. Wenn man mit dem Ausland vergleiche, seien die Schweizer Ticketpreise adäquat.
Beim Tourneestart in London hätten die teuersten Plätze 1000 Franken gekostet und die Leute seien aus der ganzen Welt angereist. Die Band sei ihren Preis wert. Wo dieser liegt, bleibt geheim.
Tourneen sind immer aufwändiger
Die Ticketpreise für das Schweizer Rolling-Stones-Konzert werden nicht in erster Linie vom Konzertveranstalter bestimmt, sagt André Béchir: «Der Preis ist mit der Band abgestimmt.» Es sei keine billige Produktion.
Die Rolling Stones könnten nicht mehr jeden Tag auftreten, so Béchir. Im Durchschnitt würden sie drei Konzerte in der Woche geben. Die Entourage der Rockband müsse aber an sieben Tagen in der Woche bezahlt werden.
«Der grösste Teil der Einnahmen geht an die Rolling Stones», sagt SRF-Musikredaktor Dano Tamásy. Für die hohen Ticketpreise sieht er mehrere Gründe: Tourneen von Superstars seien viel aufwändiger als früher. «Es steht viel mehr Material auf der Bühne.
Und eine Band wie die Rolling Stones ist meistens mit zwei bis drei kompletten Bühnen auf Tournee», erklärt Dano Tamásy. Da werde dann beispielsweise zur gleichen Zeit in Zürich gespielt, in Paris ab- und in Mailand aufgebaut.
Mit Konzerten fehlende CD-Einnahmen kompensieren
Einen grossen Einfluss auf die Konzertpreise hat gemäss SRF-Musikredaktor Dano Tamásy auch, dass die CD-Verkäufe eingebrochen sind. Im digitalen Zeitalter würden viele Konsumenten nur noch gezielt einzelne Titel kaufen und nicht mehr ein ganzes Album. Dadurch würden den Bands viele Einnahmen verloren gehen. «Und dies versuchen sie mit Konzerteinnahmen zu kompensieren.»