Viele suchen eine neue Wohnung via Internet. Doch leider tummeln sich auch auf solchen Portalen viele Betrüger. Die Betroffenen haben am Schluss keine Wohnung und sind erst noch Geld los.
Mietobjekte, die es gar nicht gibt
Der Trick: Eine wunderschöne Wohnung wird zu einem wahren Schnäppchenpreis ausgeschrieben. Wer sich beim Inserenten meldet, bekommt erklärt, dass dieser zurück in sein Heimatland gezogen sei – meist England oder Amerika – und seine alte Bleibe deshalb untervermieten will. Natürlich kann er die Wohnung nicht zeigen. Er erklärt sich aber bereit, gegen eine Kaution und die erste Monatsmiete den Wohnungsschlüssel per Kurier zustellen zu lassen. Falls die Bleibe nicht gefällt, würde er das Geld wieder zurücküberweisen.
Doch das Geld sehen die Opfer nie wieder. Und: Oftmals gibt es diese Wohnung überhaupt nicht oder sie ist bewohnt. Ein Beispiel dazu finden Sie in diesem «Espresso»-Beitrag.
Und so schützen Sie sich:
- Achten Sie darauf, dass das Objekt schon längere Zeit auf der Plattform angeboten wird.
- Leisten Sie keine Vorauszahlungen, bevor Sie die Mietwohnung nicht gesehen haben.
- Überweisen Sie niemals Geld über einen Geldtransfer-Service, wenn Sie eine Gegenleistung erwarten und Sie die Person nicht persönlich kennen. Sagen Sie klar, dass Sie die Kaution oder eine Vorauszahlung auf ein Bankkonto überweisen möchten, und zwar erst nach Vertragsabschluss. Allerdings können Bankaufträge nicht storniert werden.
- Sicherer ist Paypal: Bei diesem Zahlservice können Sie während 45 Tagen die Zahlung zurückziehen. Am wenigsten Risiken gehen Sie bei Kreditkartenzahlungen ein.
- Neuerdings schreiben Betrüger aktiv Wohnungssuchende mit verlockenden Angeboten an. Seien Sie misstrauisch, wenn Sie unaufgefordert ein Angebot erhalten.
- Überprüfen Sie, ob an der angegebenen Adresse wirklich eine Wohnung zu vermieten ist, indem Sie zum Beispiel die Verwaltung oder den Besitzer anrufen. Auch eine kurze Suche auf Google Maps kann bereits erste Hinweise geben: Existiert die Adresse überhaupt?
Aufgepasst auch bei Ferienwohnungen
Auch mit solchen Mietobjekten wird Böses getrieben, wie das aktuelle Beispiel von «Kassensturz» zeigt: Sechs junge Leute leisten sich für die Silvesterparty eine Villa in Kitzbühl. Mit Sack und Pack stehen sie vor der Tür, doch der Besitzer lässt sie nicht rein, denn er hat sein Anwesen nie vermietet.
Diese Masche wird schon lange angewendet. Bereits vor vier Jahren berichtete «Espresso» über ein Schweizerin, die mit der ganzen Familie nach New York reiste und die angeblich gebuchte Ferienwohnung nie beziehen konnte.
Und so schützen Sie sich:
- Prüfen Sie auf Google: Der Anbieter, seine Adresse und auch die Adresse des Objekts sollten über Adressverzeichnis und Google Maps verifizierbar sein.
- Prüfen Sie mit der Internet-Bildersuche, ob das abgebildete Objekt wirklich am vorgegebenen Ort steht. Wie das geht, erfahren Sie hier.
- Hilfreich ist auch ein Anruf beim Tourismus-Büro: Gibt es das Objekt? Wird es vermietet? Von wem?
- Überweisen Sie niemals Geld über einen Geldtransfer-Service, wenn Sie eine Gegenleistung erwarten und Sie die Person nicht persönlich kennen. Sagen Sie klar, dass Sie die Kaution oder eine Vorauszahlung auf ein Bankkonto überweisen möchten, und zwar erst nach Vertragsabschluss. Allerdings können Bankaufträge nicht storniert werden.
- Sicherer ist die Zahlung per Kreditkarte. Das zeigt, dass die Firma Partner eines Kreditkartenanbieters ist.
- Ebenfalls sicherer ist Paypal: Bei diesem Zahlservice können Sie während 45 Tagen die Zahlung zurückziehen.
- Mieter von Ferienwohnungen können oftmals auf den Plattformen Bewertungen abgeben. Lesen Sie diese genau durch, und überprüfen Sie, ob sie zum Appartement passen könnten. Auch solche Einträge können natürlich gefälscht sein. Sind sämtliche Kommentare äusserst positiv, werden Sie misstrauisch.
Allgemein gilt:
- Melden Sie Betrugsversuche der jeweiligen Onlineplattform, damit diese das Inserat entfernen kann und niemand zu Schaden kommt.
- Melden Sie den Fall auch der Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (Kobik). Dafür steht online ein spezielles Meldeformular bereit.
- Falls Sie bereits bezahlt haben: Machen Sie Anzeige bei der Polizei und geben Sie alle Informationen weiter. Das Geld ist vermutlich weg, doch je mehr Fälle und Angaben die Polizei hat, umso eher kann sie einem Täter auf die Schliche kommen.
Weitere Tipps finden Sie auf der Übersicht der Schweizerischen Kriminalprävention.