Vermutet haben Wissenschaftler es schon lange: Resistente Bakterien gibt es nicht erst, seit die Menschen Antibiotika einsetzen. Resistenzen kommen schon seit Urzeiten vor.
Den Beweis angetreten haben kanadische Forscher mit 30'000 Jahre alten Bodenproben aus Alaska. Dort, im Permafrost, fanden sie nicht nur DNA von Mammuts, sondern auch von Bakterien aus der Steinzeit. Als die Forscher das alte Bakterium-Erbgut auftauten und analysierten, fanden sie Resistenz-Gene gegen mehrere moderne Antibiotika.
Die Rüstungsspirale dreht seit der Urzeit
Erstaunlich ist das nicht. Schliesslich sind Antibiotika im Grunde genommen natürliche Substanzen, die seit jeher von Mikroorganismen hergestellt werden. Beide, Antibiotika und Resistenzen, sind Waffen, die sich Mikroorganismen während der Evolution in einer Art Rüstungsspirale zugelegt haben.
Die einen entwickeln ein Antibiotikum, um die Konkurrenz im Kampf um Lebensraum zurückzudrängen. Die anderen wiederum entwickeln auf dieses Antibiotikum Resistenzen, um den Angriff abzuwehren.
Zurückhaltender Umgang ist wichtig
Der Mensch hat sich das Wissen um die Antibiotika angeeignet und setzt es erfolgreich für seine Zwecke ein. Doch die uralten Verteidigungsstrategien der Mikroorganismen kann er nicht aushebeln: Antibiotikum und Resistenz gehören untrennbar zusammen – wo das eine vorkommt, gibt es auch das andere.
Umso wichtiger ist es daher, die vorhandenen Antibiotika so zurückhaltend wie möglich einzusetzen. Nur dann bleiben resistente Keime selten und Krankheitserreger können erfolgreich bekämpft werden.