Doris Wieland muss für die Abklärung vier Tage ins Berner Inselspital einrücken. Ein umfangreiches Testprogramm und Gespräche sollen zeigen, ob sie für eine tiefe Hirnstimulation (englisch: Deep Brain Stimulation, DBS) in Frage kommt und ob sie dafür auch genügend motiviert ist.
Leben mit Parkinson
«Puls» war bei einer dieser Abklärungen, dem sogenannten Levodopa-Test dabei. Zuerst wurde Doris Wielands körperliche und geistige Verfassung im «Off», das heisst ohne Medikamente, gemessen und beobachtet. Danach wiederholte sich die gesamte Testreihe im «On», das heisst unter Einfluss des Wirkstoffs Levodopa, zweimal.
Hinweis auf Wirkung der Operation
«Das Ansprechen auf den Wirkstoff Levodopa gibt uns auch wichtige Hinweise darauf, wie die Patientin auf eine Hirnstimulation ansprechen wird», erklärt dazu Michael Schüpbach, Neurologe und Leiter des Zentrums für Bewegungsstörungen am Inselspital Bern.
Der gesamte Test dauerte über dreieinhalb Stunden. Doris Wieland spürte dabei zunehmend, dass sie in der Nacht zuvor nicht geschlafen hatte und war am Schluss des Tests völlig erschöpft.
Erste Diagnose mit 47
Doris Wieland war erst 47, als sie die Diagnose Parkinson bekam. Das war vor 15 Jahren. Die Pflegefachfrau arbeitete noch auf ihrem Beruf, als «Puls» sie 2005 erstmals portraitierte und im Studio befragte. Doch seither ist die Erkrankung fortgeschritten. Ihren Beruf musste sie in der Zwischenzeit aufgeben.
Die Medikamente, die die Bewegungsstörungen von Parkinson unterdrücken, wirken heute nicht mehr so zuverlässig wie früher. Das bedeuten für Doris Wieland zunehmende Einschränkungen im Alltag und eine steigende Abhängigkeit von fremder Hilfe.