5000 bis 6000 Pilze wachsen in unseren Wäldern. Wie viele es genau sind, weiss niemand. Auch die profundesten Kenner einheimischer Pilze kennen nicht alle Arten und deren Wirkung. Bekannt ist aber: Nur ungefähr drei Prozent der Pilze sind essbar. Alle anderen schmecken scheusslich, bleiben auch nach stundenlangem Kochen hart, zerfallen bei Berührung – oder sind giftig. Übelkeit oder Durchfall sind dann das geringste Übel. Vielfach kommt es auch zu Wahrnehmungsveränderungen. Die Wirkung tritt eine bis wenige Stunden nach dem Verspeisen ein.
Je später die Wirkung, desto tödlicher
Wirklich tödlich sind nur ganz wenige Pilze. Alle Knollenblätterpilze gehören dazu und die Rauhköpfe. Die haben es in sich: Knollenblätterpilze zerstören die Leber, Rauhköpfe die Nieren. Beiden gemeinsam: Die Wirkung tritt erst nach mehreren Stunden oder gar Tagen und Wochen auf. Beim Knollenblätterpilz bemerkt man die Vergiftung nach zehn bis zwölf Stunden, wenn die Leber bereits geschädigt ist. Das Nierengift der Rauhköpfe braucht sogar Tage bis Wochen, bevor sich die Symptome der Vergiftung zeigen. Dann ist es meist zu spät.
Der beste Schutz ist, sich gefährliche Doppelgänger genau anzusehen und im Zweifelsfall lieber die Finger von seinem Fund zu lassen. Pilzkontrolleure prüfen die Ausbeute. Wer dabei nicht riskieren will, dass seine gesamten Funde im Kompost landen, sollte die Pilzarten getrennt aufbewahren: Schon ein einziger grüner Knollenblätterpilz im Korb kann bewirken, dass alles anderen gesammelten Pilze nicht mehr verzehrt werden dürfen.
Die Bildergalerie zeigt einige heimische Pilzarten und ihre gefährlichen Doppelgänger.
Besteht trotz allem der Verdacht auf eine Pilzvergiftung, sollte man Pilzreste und Erbrochenes verpacken und sich so schnell wie möglich ins Krankenhaus begeben. Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung:
Tox-Zentrum Notfall: 145
Aus dem Ausland: +41/44 251 51 51
Bei weiteren, nicht dringlichen Fällen (Sekretariat): 044 251 66 66