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Kaffee ist besser als sein Ruf

Einer japanischen Studie zufolge verringert Kaffee das Schlaganfall-Risiko sogar noch wirksamer als Grüntee. Der Grund dafür ist allerdings noch unklar.

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Ob man sich mit Grüntee aufwärmt oder mit Espresso & Co. den Kick für den Tag holt: Beides wirkt sich positiv auf das Schlaganfallrisiko aus. So zeigt eine japanische Studie, dass das Risiko umso mehr abnimmt, je mehr Grüntee man pro Tag konsumiert. Vier Tassen pro Tag führen bereits zu einer um 20 Prozent verringerten Wahrscheinlichkeit für einen Hirnschlag. Kaffee ist sogar noch wirksamer – eine Tasse pro Tag reicht bereits für denselben Schutzeffekt. Diese Erkenntnis überraschte nicht nur Studienleiter Yoshihiro Kokubo. «Das Katechin im Grüntee wirkt sich positiv auf Blutdruck und Blutfluss aus. Beim Kaffee, der Koffein und Chinone enthält, müssen jedoch andere Mechanismen im Spiel sein.»

Das Ergebnis der japanischen Studie deckt sich mit Erkenntnissen aus anderen Ländern, die Kaffee in jüngerer Zeit ebenfalls einen positiven Einfluss auf Herzerkrankungen zuschreiben. Das ist umso bemerkenswerter, als dem Gebräu lange Zeit eine gegenteilige Wirkung nachgesagt wurde. So zeigten Umfragen in den 1980er Jahren, dass viele US-Amerikaner ihren Kaffeekonsum bewusst reduzierten, weil Koffein selbst in geringen Dosen als schädlich galt.

Wie sich mittlerweile zeigt, wurde dem Kaffee damit unrecht getan. Ein Grund: Damals waren Kaffeetrinker häufig auch starke Raucher, und in den frühen Studien liessen sich die Auswirkungen dieser beiden Gewohnheiten nicht voneinander abgrenzen. Allerdings ist auch heute noch nicht abschliessend erforscht, wie genau Kaffee und Tee unsere Gesundheit positiv beeinflussen – und welche Rolle dabei spezielle Angewohnheiten von Kaffee- und Teetrinkern spielen.

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