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Auf die Technik kommt's an Schwimmen, aber richtig

Regelmässiges Schwimmen ist Balsam für Körper und Geist – wenn man ein paar typische Fehler vermeidet.

Die einen ziehen mit sportlichem Eifer ihre Bahnen, andere gehen es gemütlich an. Etwa tausend Menschen kommen täglich ins grösste Hallenbad der Schweiz in Uster. Viele den Kindern zuliebe – aber immer mehr wollen schwimmend etwas für die Fitness tun.

Schwimmen beansprucht den ganzen Körper und gilt als sehr gesund. Alles korrekt, wäre da nicht die klassische Brustschwimmtechnik, welche Amateursportler oft falsch ausführen.

Mit Folgen für den Bewegungsapparat! Das stellt der Orthopäde Philip Wildisen in seiner Praxis immer wieder fest. Vor allem beim weit verbreiteten Brustschwimmen beobachtet der Chefarzt von Swiss Swimming unvorteilhafte Haltungen: «Viele getrauen sich nicht mit dem Kopf ins Wasser zu gehen und haben damit nicht eine flache Wasserlage sondern fast eine stehende.»

Hohlkreuz und ungleichmässige Beinarbeit

Das hohle Kreuz kann nicht nur den ganzen Trainingseffekt zunichte machen, es kann einem auch neue oder zusätzliche Schmerzen im Lendenwirbelsäulenbereich verschaffen.

Vielen Hobbyschwimmern fällt es zudem schwer, die Beine gleichmässig zu bewegen. Auch das fördert potenziell Nebenwirkungen: «Der asymmetrische Brust-Beinschlag, wir sagen dem auch ‹die Schere›, führt zu einem Beckenschiefstand. Folgerichtig auch zur Fehlbelastung des betroffenen Beins im Hüft- und im Kniegelenk.»

Wie es richtig geht, demonstriert Svenja Stoffel, Schweizer Meisterin über 50 und 100 Meter Delfin für «Puls».

  • Der Körper liegt immer flach im Wasser, der Kopf taucht nach jedem Luftholen wieder unter.
  • Vor jedem Armzug gibt es eine ausgeprägte Gleitphase.
  • Die Beine werden sauber angezogen und machen gleichzeitig dieselben symmetrischen Bewegungen.

Doch gerade diese symmetrische Bewegung ist für viele Freizeit-Schwimmer eine Herausforderung. Der Tipp von Philip Wildisen: «Wenn man mit Flip-Flops den Beinschlag machen kann, ohne dass sie abrutschen, macht man es richtig.»

Einfacher als Brustschwimmen: Kraulen

Wer von vornherein auf die gesündeste Schwimmart setzen will, entscheidet sich für Brust-Kraul.

«Beim Kraulen liegt man flach im Wasser und dreht um die eigene Körperachse. Und der Beinschlag entspricht einem ähnlichen Ablauf wie unser Gang», erklärt Wildisen.

Aber auch hier kann man Fehler machen: «Ein gravierender Fehler beim Kraulen ist das Übergreifen mit den Armen über die eigene Körperachse, was zu einer Fehl- und Überbelastung der Schultern führt und zu Verletzungen der Schulterkapsel und zu Entzündungen der Bizeps-Sehne.»

Die Anfänger im Kurs müssen sich darüber noch keine Gedanken machen. Für sie ist am Anfang vor allem das Ausatmen unter Wasser eine Herausforderung.

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