Doris Wieland war erst 47 als sie die Diagnose Parkinson bekam. Das war vor 15 Jahren. Die Pflegefachfrau arbeitete noch auf ihrem Beruf, als «Puls» sie im Februar 2005 erstmals porträtierte und im Studio befragte. Seither ist die Erkrankung fortgeschritten. Ihren Beruf musste sie in der Zwischenzeit aufgeben.
Leben mit Parkinson
Parkinson: Ursache unbekannt
Die Ursache für Parkinson ist trotz jahrzehntelanger Forschung noch nicht bekannt. Man weiss, dass dopaminproduzierende Zellen im Mittelhirn langsam zugrunde gehen. Weil das Dopamin fehlt, kommt es zu schweren Bewegungsstörungen.
Die bekanntesten Zeichen: Zittern der Hand, verlangsamte Bewegungen bis zur Blockade, vorwärts geneigter Gang mit kleinen Schritten und eine starre Mimik (Maskengesicht).
Wirkung mit Ablaufdatum
Medikamente, die ähnlich wie das fehlende Dopamin wirken, lindern die Symptome. Doch innerhalb von 10 bis 15 Jahren nimmt die Wirkung ab.
Der Grund: der voranschreitende Zerfall der Nervenzellen. Sie verlieren zunehmend auch ihre Speicherfähigkeit und Dosierungsfunktion. Nimmt man dann trotzdem dopaminähnliche Medikamente ein, kommt es zu einem Zuviel an Beweglichkeit: unkontrollierbare, wurmartige Bewegungen.
Das spürt auch Doris Wieland. Die Medikamente wirken heute nicht mehr so zuverlässig wie früher. Doris Wieland kann trotz Tabletten nicht mehr sicher sein, ob sich ihr Körper nicht wild hin- und her bewegt, wenn sie mit ihrem Mann ins Konzert will. Oder ob sie plötzlich blockiert im Zug sitzenbleibt, wenn sie mal alleine im Zug unterwegs ist. Sie ist im Alltag immer mehr eingeschränkt und auf fremde Hilfe angewiesen.
Szenen aus dem Alltag
«Puls» war bei Doris Wieland vor der Operation zu Besuch und zeigt, wie die Wirkung der Medikamente abgenommen hat. Und: wie mühsam der Alltag von Doris Wieland geworden ist, weil sie nicht mehr weiss, ob ihr Körper plötzlich blockiert oder dann wieder zittert und bebt. Die ruhigen Phasen dazwischen sind seltener geworden.