Tausende polnische Soldaten überquerten am 20. Juni 1940 auf der Flucht vor deutschen Truppen unbewaffnet die Schweizer Grenze im Jura. Die Flüchtlinge wurden im Concentrationslager Büren untergebracht.
Das Verhältnis zwischen den Polen und ihren Bewachern – Schweizer Soldaten – war angespannt. Es kam zu Meutereien und Disziplinarmassnahmen. Sogar Schüsse fielen. Mit der Zeit beruhigte sich jedoch die Lage. 1942 wurde das Polenlager aufgelöst.
Die im gleichen Jahr von den Nationalsozialisten beschlossene «Endlösung der Judenfrage» führte zu einer Zunahme der Flüchtlingsströme in Europa. Die Schweizer Grenzen waren geschlossen. Die wenigen Juden, denen die Flucht in die Schweiz gelang, brachte man im militärisch geführten Concentrationslager Büren unter. So auch Berty Friesländer. Sie erzählt, dass die Internierten bei Beschwerden vom Offizier mundtot gemacht wurden, und dass sie Hunger litten. In der Bevölkerung war man sich der Lage der jüdischen Flüchtlinge kaum bewusst.
Stufe: Sek I, Sek II
Fächer: Geschichte
Stichwörter: Zweiter Weltkrieg, das Boot ist voll, Polendorf, Polenmuseum Rapperswil, Haager Abkommen, Internierung, St. Ursanne, Haager Konvention, Fremde Soldaten
Produktion: Beat Regli. SRF 1991
VOD: Unbegrenzt.