Die Schweiz zurzeit des Erstens Weltkriegs: Die Arbeiterschaft leidet unter harten Lebens- und unfairen Arbeitsbedingungen. In den Gassen der Zürcher Altstadt zieht mit Lenin und anderen russischen Emigranten das Feuer des revolutionären Geistes ein – und erfasst auch Fritz Platten.
Sozialistische Utopie
Als Schweizer Politiker setzte sich Platten Zeit seines Lebens für die Arbeiterbewegung ein. Unter dem Einfluss Lenins realisiert er jedoch, dass er mehr will. Die sozialistische Utopie scheint greifbar nahe. Immer stärker entfernt sich Platten von der Sozialdemokratischen Partei.
Als Vertrauter Lenins organisiert er 1917 die legendäre Zugreise des Bolschewistenführers aus dem Schweizer Exil zurück nach Russland. 1921 gründet der Nationalrat zusammen mit anderen die Kommunistische Partei der Schweiz. Doch Fritz Plattens Zukunft liegt woanders.
Als radikaler Revolutionär verlässt er 1923 die Schweiz, um in der jungen Sowjetunion am sozialistischen Aufbau mitzuhelfen. 15 Jahre lang engagiert er sich dort. 1938 wird er jedoch Opfer des Systems, an dessen Aufbau er beteiligt war. In einer Säuberungsaktion von Stalin wird er verhaftet, deportiert und letzlich 1942 in einem Straflager im Niemandsland erschossen. In der Schweiz geriet Fritz Platten in Vergessenheit. Die radikalen Forderungen, für die er im Landesstreik von 1918 einstand – die 48 Stunden-Woche oder die AHV – bereiteten jedoch den Boden für spätere Reformen.
Stufe: Sek II
Fächer: Geschichte
Stichwörter: Sozialistische Weltrevolution, Nijandoma, Zarenreich, Arbeiterschaft, Bürgertum, Generalstreik, Frauenstimmrecht, AHV, General Wille, Oltener Komitee, Genossen, Sozialismus, Kommunismus, Revolution, Trotzki, politische Theorie, Bolschewismus, Sowjetunion, Kommune, Stalin, Gulag.
Produktion: Helen Stehli Pfister. Dok 2014.
Video on Demand: Unbegrenzt.