Das Ziel der Unternehmer und Ingenieure war ehrgeizig: Sie wollten den längsten Eisenbahntunnel der Welt bauen, quer durch das Gotthardmassiv. Deutschland, Italien und die Schweiz waren an der direkten Nord-Süd-Verbindung interessiert und förderten das Projekt.
Um Zeit zu sparen, vertrauten die Bauherren auf die modernste Messtechnik und begannen von zwei Seiten gleichzeitig zu bohren. Das Risiko, sich in der Mitte zu verfehlen, war gross. Umso grösser war die Überraschung, als 1880 die beiden Röhren mit nur wenigen Zentimetern Differenz aufeinanderstiessen.
Ein hoher Preis
Die Kehrseite der Medaille bekamen die Mineure des Gotthards zu spüren. Die Arbeiter lebten unter miserablen Bedingungen und litten an bis dahin unbekannten Krankheiten. Beinahe 200 Mineure und Ingenieure starben bei der Arbeit im Tunnel.
In diesem Dokumentarfilm werden die Hintergründe und die Bedeutung des Jahrhundertbauwerks Gotthard beleuchtet. Die damaligen Zustände sind gut dokumentiert – unter anderem auch in einem geheimen Bericht, der erst vor Kurzem aufgetaucht ist. Dieser bringt brisante Informationen zum Leiden der Arbeiter und zur Rolle der Politik ans Licht.
Stufe: Sek I, Sek II
Fächer: Geschichte, Geografie
Stichwörter: Tunnelbau, Verkehrsgeschichte, Eisenbahngeschichte, Ingenieurwesen, San Gottardo, Louis Favre, Jean-Daniel Colladon, Alfred Escher, Nord-Süd-Achse, Alpentransversale, Vortrieb, Gütertransport, Personentransport, Gastarbeiter, Arbeiterausbeutung, Streik, Arbeiterbewegung.
Produktion: Hansjürg Zumstein. SRF DOK 2017
VOD: Unbegrenzt.