1933 wird Joseph Schmidts Film «Ein Lied geht um die Welt» zum Grosserfolg. Gleichzeitig werden im Jahr von Hitlers Machtergreifung dem Sänger weitere Auftritte verboten mit der Begründung, als Jude könne er kein Sänger des Volkes sein.
Joseph Schmidt übersiedelt nach Wien und wird in den USA und in Europa zum Star. Während er 1936 in Holland unter freiem Himmel vor 100 000 Zuschauern singt, werden seine Platten im gleichen Jahr in Deutschland verboten. 1938 flüchtet der Sänger nach Brüssel, später in den noch unbesetzten Süden Frankreichs. Seine Pläne, Europa Richtung Amerika zu verlassen, scheitern.
Beim Versuch, in die Schweiz zu flüchten, wird Joseph Schmidt 1942 zweimal an der Grenze abgewiesen. Er passiert die grüne Grenze und meldet sich trotz Warnungen von Freunden bei der Polizei. Dazu meint er: «Wie kann ich die Gesetze des Landes, das mich vor dem sicheren Tode rettet, missachten?» Joseph Schmidt kommt ins Internierungslager Girenbad oberhalb von Hinwil.
Als er Halsschmerzen und Herzbeschwerden hat, wird er ins Zürcher Kantonsspital überführt. Als Simulant abgestempelt wird er ins Lager zurückgeschickt – und stirbt einen Tag später an Herzversagen. Joseph Schmidt wurde nur 38 Jahre alt.
Stufe: Sek I, Sek II
Fächer: Geschichte
Stichwörter: Davidstern, Nazideutschland, Zweiter Weltkrieg, Beneluxstaaten, Verfolgung, Kammersänger, Nationalsozialismus
Produktion: Sabine Gisiger. SRF 2005
VOD: Unbegrenzt.