Die Überraschung war gross, als ein Wanderer im Jahr 2002 am Chäserrugg in den Churfirsten die Überreste eines Urhais fand. Wie sich herausstellte, hatte dieses beeindruckende Raubtier vor über 90 Millionen Jahren gelebt, war ganze fünf Meter lang und jagte mit seinen messerscharfen Zähnen sogar Meeressaurier.
Entstehung eines Fossils
Doch wie sind diese Überreste, diese Meeresfossilien, überhaupt entstanden? Nachdem ein Meerestier stirbt, sinkt es auf den Boden. Zuerst zersetzen sich dort die Weichteile des Körpers, also die Organe oder die Haut. Harte Teile wie Knochen oder Zähne bleiben erhalten. Über Jahrtausende und Jahrmillionen werden diese von Sand- und Schlammschichten bedeckt. Dabei steigt der Druck durch das zunehmende Gewicht stetig an. So verhärten diese Schichten und werden zu Gestein. Auch die Überreste des Meerestieres versteinern, es entsteht sozusagen eine Steinkopie davon. Und dieses Meeresfossil bleibt über Jahrmillionen erhalten.
Wie kommt aber so ein Meeresfossil in die Churfirsten? Das hat damit zu tun, dass vor langer Zeit das Gebiet der heutigen Schweiz von einem Urmeer bedeckt war. Wie dieses Tethysmeer verschwand, welche Rolle die europäische und die afrikanische Erdplatte dabei spielten und wie die Alpen entstanden sind, weiss Raphi.
Unterrichtsmaterial
Lehrplan-21 Bezug
Die Schülerinnen und Schüler ...
- NMG.2.5 b: ... können Vermutungen zur Entwicklung und Veränderung von Lebewesen anstellen und im Austausch Vorstellungen für sich klären und entwickeln.
- NMG.2.5 c: ... können eigene Vorstellungen zur Geschichte der Erde und von Lebewesen den Darlegungen und Darstellungen gegenüberstellen (z.B. in Sachbüchern, in Museen) und Erkenntnisse daraus sowie zeitliche Dimensionen dazu beschreiben und erläutern.
- NMG.2.5 e: ... können Informationen zu Entwicklungen und Veränderungen der Erde und der Lebewesen zeitlich einordnen und modellartig Vorstellungen zu zeitlichen Dimensionen sowie zu Prozessen strukturieren.