Die Polkappen schmelzen unaufhaltsam dahin. Was von vielen Seiten bekämpft und gefürchtet wird, löst im Norden Russlands einen regelrechten Industrieboom aus. Denn die Eisschmelze öffnet der Schifffahrt einen neuen Weg: die Nordostpassage. Sie bedeutet eine Abkürzung des Transportweges zwischen Europa und Asien um rund 8000 Kilometer. Russland investiert in Eisbrecher und Hafeninfrastruktur. Das Ziel: möglichst viele Transportunternehmen anlocken und Transit-Gebühren kassieren.
Transporte auf Frachtschiffen sind sehr günstig. Auf einen Ozeanriesen mit 20'000 Containern passen beispielsweise 117 Millionen Paar Schuhe. Umgerechnet kostet der Transport eines Schuh-Paars von China in die USA lediglich 25 Cent. Kein Wunder also, dass die weltweit per Schiff transportierten Warenmengen stetig ansteigen.
Die wahren Kosten
Die rund 100'000 Handelsschiffe, die zurzeit auf den Weltmeeren unterwegs sind, stossen einen Cocktail aus verschiedenen Schadstoffen aus. Diese verschlechtern die Luft und sorgen in Küsten- und Hafengebieten für Gesundheitsprobleme. Das schwere Öl, das die meisten Transportfirmen aus Kostengründen verwenden, sorgt ausserdem für einen ungefilterten Ausstoss von Russpartikeln. Legen sich diese auf dem Polareis ab, nimmt die Rückstrahlkraft der weissen Fläche ab und das Eis schmilzt schneller.
Die Dokumentation vermittelt einen Einblick in die maritime Transportindustrie und deren Folgen. Sie zeigt eindrücklich, welch grosse Rolle die Frachtschifffahrt für die globalisierte Wirtschaft spielt und wie schwierig es ist, diesen Sektor zum Schutz der Umwelt zu regulieren.
Stufe: Sek I, Sek II
Fächer: Geografie, Gesellschaft, Physik, Wirtschaft
Stichwörter: Kohlendioxid, Schwefel, Welthandel, Grönland, Arktis, Dänemark, Hamburg, Finnland, Suezkanal, Regulierungen, Smog, Treibhauseffekt, Erderwärmung,
Produktion: Sarah Robertston, Bernice Notenboom. Arctic Bear Productions 2017.
VOD: Bis 31.10.2022