In Europa gibt es mehr Frauen als Männer. Aber mit der Macht ist es oft noch andersherum. Heute, im Jahr 2025, wird die Europäische Kommission von einer Frau geleitet: Ursula von der Leyen.
Doch die Geschichte Europas ist oft eine Geschichte von Männern über Männer. Trotzdem: Die Frauen prägten und prägen die Geschichte mit.
Die dreiteilige Serie «Europas starke Frauen» widmet sich Pionierinnen und Wegbereiterinnen seit 1941. Und stellt ihre Errungenschaften in den Mittelpunkt. Sie erzählt die Nachkriegsgeschichte Europas aus einem weiblichen Blickwinkel.
Es ist ein Marathon, kein Sprint.
Mit Ursula von der Leyen und Christine Lagarde stehen heute zwei Frauen an der Spitze Europas. Ihre Positionen: EU-Kommissionspräsidentin und Präsidentin der Europäischen Zentralbank. Ihr Einsatz zeigt: Der Weg zur Gleichberechtigung ist möglich – wenn auch noch nicht zu Ende. Lagarde sagt zum Kampf und Gleichberechtigung: «Es ist ein Marathon, kein Sprint.»
Frauen, Macht und Wandel
Marga Klompé war 1952 die einzige Frau im Vorläufer des EU-Parlaments. Später wurde sie die erste Ministerin der Niederlande. Ursula Hirschmann riskierte 1941 ihr Leben, um für ein vereintes Europa zu kämpfen.
In den 1970er-Jahren kämpfen Frauen in ganz Europa energisch für ihre Rechte. Sie setzen sich auf Demonstrationen, in öffentlichen Debatten und in den Parlamenten für rechtliche Gleichstellung, bessere Arbeitsbedingungen und das Recht auf Abtreibung ein. Eine herausragende Persönlichkeit dieser Bewegung ist Simone Veil, die 1979 zur ersten Präsidentin des EU-Parlaments gewählt wird.
«Sie kann es, ich kann es auch»
1979 betritt Margaret Thatcher die politische Bühne Europas. Die «Iron Lady» polarisiert bis heute: Ihr entschiedener Euroskeptizismus prägt die europäische Politik und wird Jahrzehnte später wegweisend für den Brexit.
Auch Simone de Beauvoir wirkt prägend auf Europa. Mit ihrem Buch «Das andere Geschlecht» legt sie einen Grundstein für den modernen Feminismus und sagt: «Man wird nicht als Frau geboren, man wird es.»
Melina Mercouri, Schauspielerin und Politikerin, schafft das Konzept der Kulturhauptstadt. Mary Quant bringt mit dem Minirock die Modewelt durcheinander. Und Anna Šabatová kämpft in der Tschechoslowakei für Menschenrechte. Die Serie zeigt, wie Frauen Europa prägten – und weiter prägen. Dazu Christine Lagarde: «Ich weiss, wie wichtig es ist, ein Vorbild zu haben. Zu denken: Ok, sie kann es, ich kann es auch.»