Die Geschichte der Schule in der Schweiz ist bewegt. Im Mittelalter wurde keine Rücksicht auf die Entwicklung der Kinder genommen – sie galten als kleine Erwachsene und mussten als solche mit ihren Eltern in mühsamer Arbeit die Felder bestellen. Ausgenommen davon waren nur die Kinder der Adligen. Als im Zuge der Industrialisierung die Schulpflicht für alle gefordert wurde, wehrten sich die Fabrikbesitzer: Durch sie würden ihnen kostbare Kinderarbeiter entfallen.
Dem Widerstand zum Trotz schrieb die Schweiz 1874 eine 8-jährige Schulpflicht in die Bundesverfassung. Aber es ist nicht nur eine Pflicht: Schule soll für alle Kinder zugänglich sein – unabhängig davon, wie viel die Eltern verdienen. Während sich die Schulpflicht für Knaben relativ unproblematisch etablierte, störten sich einige an der Schulpflicht für Mädchen. Warum – so die Frage – soll man in deren Ausbildung investieren, wenn sie später ohnehin nur für Kinder und Haushalt verantwortlich sein werden?
Heute sind wir zum Glück weiter: Alle Kinder in der Schweiz haben das Recht (und die Pflicht), 11 Jahre in die Schule zu gehen – egal ob Mädchen oder Knaben, reich oder arm.
Lehrplan-21 Bezug
Die Schülerinnen und Schüler ...
NMG 10.5 e: können Rechte und Pflichten von Individuen in unserer Gesellschaft nennen. (Schulpflicht, Kinderrechte)