Alltag mit Krieg
Seit dem 20. Februar 2022 ist Krieg in der Ukraine. In der Hauptstadt Kiew ertönen täglich mehrfach Luftalarme – oft nachts. Die Menschen versuchen dennoch, ihren Alltag so normal wie möglich zu gestalten. Oder sie stellen ihr Leben komplett um.
Wenn wir in der Schule sind, hören wir während eines Alarms fast gar nichts.
Wie ist es, im Krieg aufzuwachsen und den Schulalltag zu bewältigen? Die Schülerin Nika erzählt: «Der Keller ist ziemlich tief unter der Erde, und es ist dort sicher. Wenn wir in der Schule sind, hören wir während eines Alarms fast gar nichts.»
Seit 3 Jahren bestimmt der Krieg das Leben der Kiewerinnen und Kiewer. Reisen sind nur noch mit dem Zug möglich. Bunker sind Teil des Alltags. Viele Menschen haben Angehörige an der Front. Daneben erschweren strukturelle Probleme das Leben: niedrige Renten und Löhne, ineffiziente Strukturen sowie Korruption. Damit kämpft die Ukraine nicht erst seit dem Krieg. Doch der Angriff Russlands verstärkt die Probleme.
Trotz allem sind die Ukrainerinnen und Ukrainer stolz: Weil es die Ukraine noch gibt und sie sich seit 3 Jahren verteidigen. Auch die Bevölkerung ist enger zusammengerückt, wie Schuldirektorin Lesya Moskalets betont: «In diesen drei Jahren haben wir gelernt, einander zu unterstützen, sowohl die Schüler als auch die Lehrer.» Doch auch die Trauer um die Kriegsopfer gehört zum Alltag. Ebenso die Angst: Was, wenn sich die Front in Richtung Kiew verschiebt?
Wie weiter mit der Ukraine?
Wie die Zukunft der Ukraine aussieht, ist ungewiss. Das Land ist auf die Unterstützung aus dem Ausland angewiesen, um sich zu verteidigen.
Die Ukrainerinnen und Ukrainer zeigen sich dennoch entschlossen und kampfbereit. Doch wie lange noch? Tatiana Kosianchuk-Bukina schiesst jeden Abend von einem Hochhaus in Kiew russische Drohnen und Raketen ab. Denn für sie steht fest: «Ich will nicht, dass meine Enkel in den Krieg müssen.»
#SRF global ordnet die Geschehnisse in der Ukraine ein und wirft einen Blick auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Landes.