Zürcher Wissenschaftler haben den Untergang des sozialen Netzwerks «Friendster» analysiert. Ihre Resultate zeigen, dass diese digitale Gemeinschaft mit einer Umgestaltung der grafischen Oberfläche ihren eigenen Untergang eingeleitet hatte.
Durch die veränderte Benutzeroberfläche und technische Probleme, wie sie bei «Friendster» nach dem Redesign 2009 auftraten, verschlechterte sich das Aufwand-Nutzen-Verhältnis der User. Angelockt vom besseren Angebot der Konkurrenz wanderten die ersten «Friendster»-Mitglieder ab. Freunde und Bekannte folgten ihnen, da diese ihre Verbindungen zu den Ausgetretenen nicht verlieren wollten.
Eine solche Abwanderung drohe jedem sozialen Netzwerk, so die Systemdesign-Forscher des Departements Management, Technologie und Ökonomie der ETH Zürich. «Facebook ist gegenüber solchen Kaskaden weniger robust, als man vielleicht annehmen könnte», präzisiert Pavlin Mavrodiev aufgrund der Modellrechnungen der ETH-Wissenschaftler mit Teilen der Facebook-Userdaten. Nur viele Nutzer zu haben, sei keine Garantie für das Überleben einer virtuellen Gemeinschaft. Es komme ebenso darauf an, wie gut die Mitglieder miteinander verknüpft sind.
Stufe: Sek I, Sek II
Fächer: Medienbildung/ICT und Medien
Stichwörter: Soziale Netzwerke, virtuelle Beziehungen, Design, Redesign, User Interface, Web 2.0, Systemdesign, Webdesign
Produktion: Barbara Vonarburg. SRF/3sat 2013
VOD: Unbegrenzt.