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Bild 1 von 5. Weiditz beschreibt, die Indianer tragen «Köstliche Edle stain Im antlitz», die sie herausnehmen und wieder einsetzen können, wie und wann «sy wölen». Bildquelle: Gemeinfrei.
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Bild 2 von 5. Neben besonderen Fähigkeiten, wie dem Werfen von Holzstämmen mit den Füssen, wird beschrieben, wie die Krieger in «Indien» mit Speer und Schild bestückt den zweitausend Meilen langen Weg in Angriff nehmen, dorthin, wo man das Gold in den Gewässern finde. Bildquelle: Gemeinfrei.
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Bild 3 von 5. Dies seien die Leute, die Hernán Cortés dem Kaiser Karl aus Indien mitgebracht habe, beschriftet Weiditz diese Illustrationen. Vor seiner kaiserlichen Majestät hätten sie «mit Holz und Ball» gespielt. Die Finger würden sie beim Ballspiel halten «wie die Italianen». Bildquelle: Gemeinfrei.
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Bild 4 von 5. Federzeichnung von Herán Cortés in seinem 42. Lebensjahr. Weidnitz beschreibt, dass Cortés für Kaiser Karl V. ganz «Indiann gewunen» habe. Bildquelle: Gemeinfrei.
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Bild 5 von 5. Der Reisende Weiditz beschreibt in seinem Trachtenbuch nicht nur die typische Bekleidung verschiedener Regionen und Bevölkerungsschichten, sondern legt auch Zeugnis davon ab, wie man Pferde für den Schiffstransport vorbereitete. Bildquelle: Gemeinfrei.
Noch bevor die Kartoffel europäischen Boden eroberte, importierte man aus den neuen Kolonien neben wertvollen Bodenschätzen auch Vertreter der unterworfenen indigenen Völker.
Exotische Souvenirs
Aus den eigenen Territorien gewaltsam vertrieben und grausam verfolgt, waren die verschleppten «Indios» auf dem alten Kontinent eine willkommene Form der Unterhaltung. Die importierten Fremden beflügelten die Vorstellungen über die exotische Beschaffenheit der eroberten Gebiete. Der deutsche Reisende Christoph Weiditz dokumentierte für sein Trachtenbuch mit neugierigem Blick Cortés’ «Souvenirs» für den spanischen Kaiser.
Weite Verbreitung von Völkerschauen
Die Zurschaustellung exotisch anmutender Menschen blieb aber keine Besonderheit der Entdeckung «Indiens». Im 19. und frühen 20. Jahrhundert waren sogenannte Völkerschauen eine beliebte Attraktion in Volksgärten und auf Jahrmärkten. Je nach Grösse der Ausstellung wurden bis zu 100 Völker gleichzeitig dem schaulustigen Publikum präsentiert. Was als Kulturvermittlung angekündigt wurde, war in der Regel nichts anderes als ein ausbeuterisches Geschäft, das von rassistischen Denkweisen geprägt war.