Viele Schweizer Grenzregionen sind eng mit ihren Nachbarländern zusammengewachsen. Im Dreiländereck in Basel ist die Grenze kaum mehr spürbar: Die Baslerinnen und Basler gehen für den Hauskauf nach Frankreich und die Tramchauffeur:innen besuchen an einem Arbeitstag manchmal drei Länder. In der geteilten Gemeinde St. Gingolph feiern die Walliserinnen und Walliser den französischen Nationalfeiertag mit – und werden auf dem einzigen Dorffriedhof in Frankreich beerdigt. Hier hat man sich immer über die Grenze hinweg ausgeholfen, selbst in Kriegszeiten.
Mancherorts ist die Grenze aber nicht nur Segen, sondern auch Fluch. «Schweiz aktuell» berichtet aus Ponte Tresa im Tessin, wo sich der Grenzverkehr staut, weil im Tessin ein Drittel aller Arbeitskräfte Grenzgänger:innen aus Italien sind. Für viele Einheimische eine Art Hassliebe.
Und dann sind Grenzen auch nicht immer eindeutig: «Schweiz aktuell» zeigt, wie die Thurgauer Seepolizei auf dem Bodensee arbeitet, wo nie verbindliche Staatsgrenzen festgelegt wurden. In Genf berichten wir über Gebietsabtausche – also was passiert, wenn sich etwa wegen einer Flussrenaturierung die Grenze verschiebt. Und wir zeigen, welche absurden Situationen manchmal entstehen, wenn statt einem eben mehrere Länder mitreden.
Moderatorin Katharina Locher meldet sich eine Woche lang täglich um 19 Uhr aus Grenzregionen in allen Ecken der Schweiz.
Grenzgänger im Tessin
Fast jeder dritte Tessiner Job geht an einen Grenzgänger oder eine Grenzgängerin. 75'000 Frontalieri arbeiten im Tessin. Früher kamen diese typischerweise in Fabriken und auf dem Bau zum Einsatz – heute arbeiten immer häufiger auch hochqualifizierte Grenzgänger im Tessin. Das ist wichtig für die Tessiner Wirtschaft, bringt aber auch Probleme mit sich. «Schweiz aktuell» zeigt die Reportage einer Grenzgängerin berichtet live aus Ponte Tresa, das unter dem täglichen Grenzverkehr leidet.
Wirtschaft in der Ostschweiz
Die Region Ostschweiz ist mit ihren Nachbarregionen eng zusammengewachsen. Wirtschaftlich bestehen enge Beziehungen über die Grenze hinweg. Viele Firmen arbeiten im Exportbereich und sind auf den Süddeutschen Raum angewiesen. «Schweiz aktuell» zeigt das am Beispiel der Firma Ammann in Tägerwilen. Moderatorin Katharina Locher berichtet ausserdem live vom Bodensee, wo die Thurgauer Seepolizei oft gemeinsam mit den Deutschen und Österreichischen Kollegen ausrückt – und deshalb immer zwei Funkgeräte dabei hat.
Geteilte Gemeinden
Die Grenze zwischen dem Wallis und Frankreich verläuft mitten durch das Dorf Saint-Gingolph. Das Dorf ist zweigeteilt – und doch gehört es auch zusammen. Die Schweizer kaufen Baguette im Französischen Teil, die Franzosen trinken Fendant bei den Wallisern. Auch die Gemeinde Erlinsbach hat eine solche Grenze, allerdings eine kantonale. Ein Teil der Gemeinde gehört jeweils zum Kanton Aargau und zum Kanton Solothurn. Die Gemeindepräsidentinnen arbeiten hier so eng wie möglich zusammen. Warum nicht gleich fusionieren? Und was bedeuten Grenzen noch an solchen Orten? Katharina Locher ist live in Saint-Gingolph und feiert den französischen Nationalfeiertag mit Wallisern und Französinnen.
Grossraum Genf
Der Kanton Genf besitzt eine 103 Kilometer lange gemeinsame Grenze mit Frankreich, während diejenige zum Kanton Waadt nur 4,5 Kilometer misst. Daraus ergeben sich verschiedene Besonderheiten, zum Beispiel braucht es sehr viel Personal für Grenzsicherheit und Zoll. In Genf steht auch das grösste Zollfreilager der Schweiz. Arbeit generiert auch die Grenze selbst: Gleich drei sogenannte Gebietsabtausche sind momentan in Genf hängig. Wir zeigen, wie das geht, wenn die Schweiz mit einem Nachbarland Gebiete abtauscht.
Dreiländereck Basel
Im Dreiländereck in Basel ist die Grenze alltäglich. Das Leben findet grenzüberschreitend statt – Ausgehen, Einkaufen, Arbeiten. Die Tramchauffeurinnen und Tramchauffeure der Basler Verkehrsbetriebe besuchen an einem Arbeitstag manchmal drei Länder. Und die Baslerinnen und Basler gehen für den Hauskauf nach Frankreich. Die Nähe birgt aber auch Herausforderungen, nicht zuletzt am Euro-Airport Basel, wo derzeit darüber gestritten wird, wann Französisches und wann Schweizer Arbeitsrecht gilt. Katharina Locher meldet sich live von der Dreiländerbrücke.