Natur in der Stadt, das mag paradox klingen. Doch in Parks, in Gärten und auf Industriebrachen findet sich eine erstaunliche Artenvielfalt.
Noch bis vor ein paar Jahrzehnten galt die Regel, je weiter draussen auf dem Land, desto intakter die Natur. Aber mit der Intensivierung der Landwirtschaft hat sich das Bild geändert. Der Siedlungsraum ist zu einem wichtigen Rückzugsort für seltene Tier- und Pflanzenarten geworden. Feldhasen auf brachliegendem Eisenbahngelände, Gelbbauchunken zwischen Siedlungen, der Gartenrotschwanz in den Schrebergärten.
Am Beispiel von Basel widmet sich Schweiz aktuell eine Woche lang der Natur in der Stadt. Wir besuchen einen Stadtimker, dessen Bienen von Frühling bis Herbst ein reiches Angebot an Blüten finden und begeben uns auf Safari auf dem Friedhof Hörnli, wo kein Rosenstrauss auf dem Grab länger als eine Nacht überlebt.
Grossprojekte wie der geplante Containerterminal Gateway Basel Nord der in einem 20 Hektaren grossen Schutzgebiet von nationaler Bedeutung zu liegen kommen soll, bedrohen den einzigartigen Lebensraum für Feldhase, Schlingnatter und seltene blauflügelige Sandschrecken. Der Platz in Gärten und Grünräumen wird auch durch das verdichtete Bauen immer knapper. Dabei sind die Städte gerade in Zeiten des Klimawandels besonders angewiesen auf die kühlende Wirkung von Bäumen oder Flachdachbegrünungen. In der einwöchigen Serie treffen wir aber auch auf Leute, die mit grossem Einsatz das beste für die Natur herauszuholen versuchen. Die Erfolge beim Schutz seltener Amphibien - und Vogelarten zeigen, dass auch viele kleine Massnahmen, in der Summe grosses bewirken können.
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- Montag, 1. Oktober 2018: Natur in der Stadt
Am Beispiel von Basel widmet sich Schweiz aktuell eine Woche lang der Natur in der Stadt. Wir besuchen einen Stadtimker, dessen Bienen von Frühling bis Herbst ein reiches Angebot an Blüten finden und begeben uns auf Safari auf dem Friedhof Hörnli, wo kein Rosenstrauss auf dem Grab länger als eine Nacht überlebt.
- Dienstag, 2. Oktober 2018: Der Platz wird knapp
Die Schweizer Bevölkerung wächst und mit ihr der Verbrauch von Fläche für Häuser, Strassen, Infrastruktur. In Basel kämpft der Naturschutz um Platz auf brach liegenden Bahnarealen und auf Flachdächern.
- Mittwoch, 3. Oktober 2018: Wohnen im Naturschutzgebiet
In der Schweiz ist die Zersiedelung eines der grössten Probleme für die Biodiversität. Lebensräume werden zerschnitten oder gänzlich zugebaut. Nicht so in der Ziegelei Allschwil in Baselland. Hier leben die Menschen auf Inseln und seltene Krötenarten im Naturschutzgebiet rund herum.
- Donnerstag, 4. Oktober 2018: Forschungsprojekt zur Artenvielfalt
Je dichter bebaut eine Stadt ist, desto weniger Platz bleibt für Tiere und Pflanzen. Oft wird ihnen auch noch mit Pestiziden zu Leibe gerückt. Wie es um die Artenvielfalt in Basler Gärten steht, dass untersuchen zurzeit Biologen der Universität Basel.
- Freitag, 5. Oktober 2018: Mehr Wildnis im Garten
Die Natur findet Platz auf Friedhöfen und in Parks, auf Eisenbahnbrachen und auf den Dächern hoch über der Stadt. Doch das grösste Potenzial liegt in den Gärten von Herrn und Frau Schweizer. Das weiss auch die Basler Naturschutzfachstelle und lancierte darum ein besonderes Projekt für den Gartenrotschwanz.