Zug, das Wanderland am Alpenrand, wie sich der Kanton in der Zentralschweiz auch gerne nennt. Wer mit dem Auto in wenigen Minuten durchbrettert, verpasst seine landschaftlichen Reize, begünstigt durch die Lage im Übergangsgebiet zur voralpinen Hügelzone. Und das Klischee von Briefkastenfirmen und tiefen Steuern versperrt den Blick auf die Schönheit des kleinsten Kantons der Schweiz.
Im Zugerland gibt es ganz unterschiedliche Naturräume zu entdecken. Einzigartig ist die Moränenlandschaft bei Menzingen. Entstanden ist sie, als sich vor Jahrtausenden der Linth- und der Reussgletscher die Hand gaben. Auf jeder Hügelkuppe steht eine Linde. Der Teufel habe sie erschaffen, heisst es in den Mythen und Sagen. Stille und Abgeschiedenheit versprechen die Moor- und Riedflächen entlang der Reuss. Für viele Zugvögel und einheimische Vogelarten ist das Naturschutzgebiet in Reussspitznähe ein Eldorado. Auch für Wanderer: Im Juni zaubern sibirische Schwertlilien wunderschöne Blütenteppiche hervor.
Wer wissen will, wie die Tropfsteinhöhlen bei Baar entstanden sind, muss die Antwort tief unten im romantischen Lorzentobel und einige tausend Jahre in der Vergangenheit suchen. Mit viel Fantasie wähnt man sich in den Höllgrotten im Märchenschloss, umgeben von Fabeltieren aus Kalkgestein. Richtig stolz sind die Zuger, wenn die glühende Sonne hinter dem Hügelkamm verschwindet und sich im Zugersee verdoppelt. Für Zuger der schönste Sonnenuntergang der Schweiz.